Chronik 75 Jahre Sport im Werra-Meißner-Kreis
Diese vierteilige Serie zum 75-jährigen Jubiläum wurde von Siegfried Furchert verfasst und in der
Werra-Rundschau im Herbst 2021 veröffetlicht. (Alle Bilder > siehe Galerie "Bilder der Chronik")
Durch den Sport neuen Lebensmut finden
75 JAHRE SPORTKREIS WERRA-MEISSNER (1)
Wie im Februar 1946 das Sport- und Vereinsleben wieder in Schwung kam
So wie das Land Hessen und der Werra-Meißner-Kreis können auch die beiden Sportkreise Eschwege und Witzenhausen, die 2008 zum Sportkreis Werra-Meißner fusionierten, ihren 75. Geburtstag feiern. In einer Serie blicken wir auf die Anfänge der beiden ursprünglichen Sportkreise zurück, heute auf den Sportkreis Eschwege.
ESCHWEGE Ein Herzenswunsch der leidgeprüften Menschen: Die schrecklichen Ereignisse des Zweiten Weltkrieges vergessen und mit und durch den Sport neuen Lebensmut finden. Und die Menschen wollten endlich auch wieder selbst Sport treiben. Das war in den Jahren 1945/46 auch in der Stadt Eschwege und im alten Landkreis so. Mit viel Einsatz und frischem Mut gingen die Einwohner in den Städten und Gemeinden daran, ab dem Februar 1946 im Landkreis das Sport- und Vereinsleben wieder in Schwung zu bringen. Dabei waren viele Hürden zu überwinden, mussten Opfer gebracht werden Eschwege erlebte am 22. Februar 1945 den letzten Bombenangriff, am 3. April die Besetzung durch US-Panzer. Da der Volkssturm-Major Gustav Schroeder keinen Befehl zum Widerstand gab, ging die Übergabe der Stadt ohne Blutvergießen und ohne weitere Zerstörungen vor sich. Der Kreis Eschwege lag nach der Aufteilung in Besatzungszonen nur wenige Kilometer vom „Eisernen Vorhang“ entfernt. Der war in den ersten Jahren zwar noch durchlässig, behinderte aber nicht nur die sportlichen Kontakte zu den Vereinen im thüringischen Eichsfeld, auch den Aufbau der Vereine.
o Der fünfte Antrag erfolgreich
Die ersten Versuche, bei der US- Militärverwaltung die Wiederzulassung eines Vereines zu erreichen, unternahmen Eschweger Bürger schon im Juni 1945. In einem Protokoll heißt es: „Der Turnverein 1861 Eschwege hat als der größte und älteste der in Eschwege sporttreibenden Vereine als erster bereits im Juni 1945 Antrag auf Fortführung seiner Arbeit gestellt“. Aber diesen wie auch drei weitere Anträge verwarf die Militärverwaltung. Erst ein fünfter Anlauf und 750 beigebrachte Unterschriften erweichten die Amerikaner und der TV 1861 erhielt am 15. Juli 1946 als dritter Eschweger Verein das Ja der Behörde. Nicht als „Turnverein 1861“, sondern als Turnverein 1946, da die Militärbehörden Vereinsnamen mit Jahreszahlen vor 1945 eine Zeit lang beanstandeten.
Der erste in Eschwege zugelassene Verein, der wieder aktiv sein durfte, war der Turn- und Sportverein (Tuspo) Eschwege. Für ihn hatten sich sechs Eschweger stark gemacht, die schon in Vorkriegsvereinen aktiv waren: Oswald Martin, Hermann Albrecht (TV 1861), Karl Becker, August Vogt (TV Jahn), Christoph Frank (Freie Turnerschaft) und Heinrich Sauer (Spielvereinigung). Der bereits gewählte Tuspo-Vorsitzende Oswald Martin erhielt am 4. Februar 1946 die Zulassung der Militärregierung.
Aber auch andere Sportbegeisterten blieben „am Ball“. In Bischhausen, Frieda, Reichensachsen und Waldkappel bemühten sich Sportler um eine Wiederzulassung der Vereine. Schon am 7. Februar erhielt der Freie Sportclub Eschwege-West/Niederhone die von Captain Arthur W. Moore selbst unterzeichnete Urkunde, „am 9. 2. 46 eine Gründungsversammlung abzuhalten“ (Foto unten). Da ließen sich die Niederhöner nicht zweimal bitten. In Frieda war es am 2. März 46 so weit, gründeten unter anderem Willi Flügel und Ernst Schäfer den „Spiel- und Sportverein Frieda“. In Bischhausen war es Adam Staufenberg, der die Initiative zur Gründung von Rot-Weiß Bischhausen ergriff.
o Die ersten Aktivitäten
Mit den ersten Vereinsgründungen lebte auch der aktive Sport in Eschwege und Umgebung auf. Am 17. Februar 1946 wurden die ersten Fußballspiele mit 19 Mannschaften in einer 1. und 2. Kreisklasse ausgetragen. Die Handballer starteten sogar schon etwas früher (über die ersten Spiele der Fußballer und Handballer demnächst mehr), auch die Leichtathleten begannen zu trainieren. Dieser Sportbetrieb musste in geordnete Bahnen gelenkt werden, die Vereine brauchten die Hilfe einer Dachorganisation. Eschweger Bürger, unter ihnen Fritz Sandrock, Inhaber eines Milchgeschäftes, Heinrich Sauer und Fritz Joraschkowitz, stellten den Antrag, den „Kreisausschuss des Freien Volkssportverbandes“, so etwas wie der heutige Sportkreisvorstand des Landessportbundes, gründen zu dürfen.
Das Ja des 1st. Ltn. Karl N. Steinhaus vom „Office Of Military Gouvernment Landkreis Eschwege“ unterzeichneten Schreibens flatterte dem zum Vorsitzenden gewählten Fritz Sandrock am 22. Januar 1946 ins Haus (Foto oben). Das vom Landratsamt herausgegebene „Eschweger Mitteilungsblatt“, die erste Zeitung, meldete die Zulassung des Freien Volkssportverbandes am 2. Februar (Foto). Alle Anfragen und Meldungen waren an die erste Geschäftsstelle im Gewerkschaftshaus in der Friedrich-Wilhelm-Straße 48 (Gebäude gegenüber dem Amtsgericht) zu richten, wo der zum Geschäftsführer und Sportwart berufene Fußballer Heinrich Sauer das Szepter schwang.
Auf den Freien Volkssportverband und Sportwart Sauer wartete jede Menge Arbeit. Im Mitteilungsblatt erschien der Aufruf an die Vereine, „ihre Mannschaften zu Beginn der Fußball- und Handball-Pflichtspiele am 17. Februar bis zum 25. Januar an Heinrich Sauer zu melden“. Schon für den 20. Januar rief der neue Volkssportverband „die Vertreter alles Gemeinden, in denen eine Vereinsgründung vorgesehen ist“, zu einer Besprechung ins Gasthaus „Traube“. Das Protokoll verzeichnet die Vertreter aus 13 Gemeinden, die dem kommissarischen Vorstand das Vertrauen aussprachen und ihn für ein Jahr wählten.
Dem „Office Of Military Gouvernment Landkreis Eschwege“, der Militärregierung, wurden gemeldet: 1. Vorsitzender Fritz Sandrock, 2. Vorsitzender Konrad Herzog, Kassierer Fritz Göbel, Schriftführer Fritz Joraschkowitz. Diese Personen mussten vorher versichern, dass sie mit „den Machthabern des Dritten Reiches nichts am Hut und keiner ihrer Organisationen angehört hatten“. Die Militärregierung reagierte sehr schnell. Bereits am 22. Januar teilte 1st. Ltn. Karl N. Steinhaus mit: „Das auserwählte Komitee ist zugelassen“. Die offizielle Gründungsfeier des Volkssportverbandes mit vielen Ehrengästen folgte am 10. Februar, der erste Kreissporttag am 14. Juli.
o Tuspo mit 575 Mitgliedern
Jetzt konnte es losgehen mit den Runden der Fußballer und Handballer. Heinrich Sauer arbeitete die ersten Spielpläne aus, die zunächst die von den Militärbehörden zugelassenen Vereine auf die Sportplätze riefen. Es waren die Fußballer des Tuspo Eschwege, dem schon 575 Mitglieder angehörten, des Rasensportclubs Niederhone (202 Mitglieder, heute SC Niederhone), des TuS Reichensachsen (heute SV, 190), Rot-Weiß Bischhausen (73), Freie Turnerschaft Wanfried (heute VfL, 292) und des TuS Waldkappel (heute TSV, 99). Weitere Vereine in Frankershausen, Hoheneiche, Oberhone und Wichmannshausen kamen bald hinzu. Auf dem Handballfeld kämpften neben dem Tuspo Eschwege schon die Sportler aus Grebendorf, Jestädt, Niederhone, Datterode, Röhrda, Weißenborn und Wanfried.
Nach einer kreisweiten Werbeaktion des Kreisverbandes in 26 Gemeinden des Kreises ergoss sich Anfang April 1946 eine Antragsflut von Wiederzulassungen über die Geschäftsstelle, die sie an den damit beauftragten Kreisjugendausschuss im Landratsamt weiterleitete, der auf Anordnung der US-Behörden für die „Durchleuchtung“ der Antragsteller in den Vereinen zuständig war – Erinnerungen an vergangene Zeiten winkten!
Es war aber wohl wenig zu beanstanden, denn die Meldeliste des Kreisverbandes enthielt im zweiten Quartal 1946 bereits die Namen von 39 Vereinen des Kreises, im dritten Quartal sogar schon von 44 Vereine: Tuspo Eschwege, TV 1946 Eschwege, Aue, Röhrda, Grebendorf, Weißenborn, Niederhone, Frieda, Frankershausen, Waldkappel, Reichensachsen, Bischhausen, Wichmannshausen, Oetmannshausen, Abterode, Hoheneiche, Wanfried, Schwebda, Wommen, Datterode, Jestädt, Oberhone, Herleshausen, Germerode, Vockerode, Netra, Langenhain, Eltmannshausen, Kirchhosbach, Oberdünzebach, Nesselröden, Altenburschla, Weidenhausen, Renda, Heldra, Schemmern, Frankenhain, Bad Sooden-Allendorf, Gut Mönchhof, Neuerode, Hitzerode, Sontra, Willershausen und Großburschla.
Beim Lesen dieser Ortsnamen wird mancher stutzen. Ja, auch in Kirchhosbach (34 Mitglieder), Renda (36) und Gut Mönchhof (20) gründeten Sportbegeisterte Sportvereine, die heute allerdings nicht mehr existieren. Die Kirchhosbacher zum Beispiel spielten recht erfolgreich Fußball, der TuS Gut Möchhof stellte einige Jahre ein Handballteam, das zum großen Teil aus ausländischen Landarbeitern bestand. Ein weiteres Novum: Auch die Fußballer und Handballer der SG Großburschla spielten zwei Jahre lang im Kreis mit.
o Die ersten Vereins-Fusionen
1946 kam es auch schon zu ersten Vereins-Fusionen. Ein für diese Entwicklung entscheidender Tag war der 4. Oktober, als die Mitgliederversammlung des Tuspo Eschwege mit großer Mehrheit für einen Zusammenschluss mit dem gerade zugelassenen Turnverein Jahn stimmte. Der so entstandene Großverein gab sich den Namen Turn- und Sportgemeinde Eintracht Eschwege, unter dem ab Herbst 1946 alle Fußball- und Handballmannschaften, Leichtathleten und Boxer an den Start gingen. Ziel und Zweck dieser ersten Fusion war „die Vereinigung aller am sportlichen Lebens interessierten Kreise unserer Heimatstadt Eschwege ohne Rücksicht auf gesellschaftliche, konfessionelle und politische Bindungen zu einem Großverein“.
Länger, genau 22 Jahre, dauerte es, bis auch der TV 1861 und die TSG Jahn/Eintracht zusammen fanden. Nach langen, bereits 1967 begonnenen vorbereitenden Gesprächen war es dann am 25. Januar 1968 soweit: Der Eschweger Turn- und Sportverein 1848, der als größter Verein des Kreises heute über 1.000 Mitglieder unter seinem Dach vereint, wurde aus der Taufe gehoben.
o Sportbekleidung als Rarität
In diesen Nachkriegstagen fehlte es den Vereinen an allem. Ordentliche Sportbekleidung oder Sportgeräte waren Luxusartikel. Für die ersten Fußball- oder Handballschuhe nagelten die Spieler kurzerhand Lederstreifen unter normale Straßenschuhe. „Biete drei Sack Kartoffeln für einen Handball“, versuchte ein Verein in einer Kleinanzeige sein Glück. „Die Eschweger Handballabteilung benötigt dringend Sportbekleidung aller Art. Falls bei ehemaligen Sportlern noch überzählige Sportbekleidung vorhanden ist, wird gebeten, diese beim Hausmeister der Jahn-Turnhalle abzugeben‘“, lautete der Appell der Handballer am 23. Februar im Eschweger Mitteilungsblatt.
Für die Turn- und Kinderabteilung des im Juli zugelassenen Turnvereins 1946 Eschwege richtete der Freie Volkssportverband ein Gesuch an das Wirtschaftsamt Eschwege, Abt. Schuhe: „Die meisten Turnerinnen und Kinder haben keine Turnschuhe für die Turnhalle. Wir bitten, bei der nächsten Zuteilung einen größeren Posten Turnschuhe zur Verfügung stellen zu wollen“. Ob der TV Erfolg hatte, ist nicht bekannt. Not herrschte auch auf dem Lande, doch da hatten es die Vereine etwas leichter, mit essbaren Naturalien die gewünschte Sportbekleidung einzutauschen: „Suchen Trikots für unsere Jugendmannschaft, bieten Kartoffeln“, lautete die Anzeige eines kleinen ländlichen Vereins. Und er hatte Erfolg.
o Der Sportkreis Eschwege
Am 1. Juli 1946 wurde der Sport in Hessen neu organisiert. Aus den einzelnen Regionalverbänden – wie dem Freien Volkssportverband Kurhessen – entstand der „Landessportverband Groß-Hessen“ und aus dem Kreisverband Eschwege des Freien Volkssportverbandes wurde der „Sportkreis Eschwege“. So firmierte jedenfalls der Kreisvorstand erstmals in seinem Rundschreiben vom 4. November 1946, wo er seinen Vereinen auch weitere Regularien für die Zukunft mitteilte. So mussten die Eschweger Kreisvereine sich selbst als Mitglieder beim neuen Landessportverband Hessen anmelden, eine Aufnahmegebühr und Beiträge abführen, die sich nach Alter und Mitgliederzahl richteten. Für Jugendliche von 14-18 Jahren waren pro Kopf 0,05 R-Pfennig, für Mitglieder über 18 Jahre 0,10 R-Pfennig zu zahlen. In diesem Beitrag an den Verband war auch eine Versicherungsprämie enthalten. Damit war zunächst der organisatorische Aufbau des Sports abgeschlossen.
Ein historisches Dokument von 1946: Lt. Karl N. Steinhaus von der Eschweger Militärregierung teilt dem Freien Volkssportverband mit: „Das auserwählte Komitee ist zugelassen“.
Fritz Sandrock, 1. Vorsitzender
Heinrich Sauer, Geschäftsführer
Bildtexte (Galerie)
Foto 01 = Ein historisches Dokument von 1946: Lt. Karl N. Steinhaus von der Eschweger Militärregierung teilt dem Freien Volkssportverband mit: „Das auserwählte Komitee ist zugelassen“.
Foto 02 = Fritz Sandrock, 1. Vorsitzender
Foto 03 = Zeitungsmitteilung, dass sich im Kreis der Freie Volkssportverband gegründet hat.
Foto 04 = Heinrich Sauer, Geschäftsführer
Foto 05 = US-Captain Moore: Der Freie Sportclub Eschwege-West darf am 9. Februar 46 eine Gründungsversammlung abhalten.
Von Fritz Sandrock bis Wolfgang Schein
75 JAHRE SPORTKREIS WERRA-MEISSNER (2)
Fünf Vorsitzende und ihre Teams beeindruckten im Alt-Sportkreis Eschwege durch ihre Arbeit
Der Sportkreis Werra-Meißner feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Wir blicken in einer Kurz-Serie auf die Historie der Alt-Sportkreise Eschwege und Witzenhausen.
ESCHWEGE. Rückblick auf 75 Jahre Sportkreis Werra-Meißner, der sich 2008 aus den Sportkreisen Eschwege und Witzenhausen bildete. Auf die Entwicklung beider Sportkreise blicken wir in getrennten Beiträgen zurück. In den 62 Jahren seines Bestehens, von der Gründung in 1946 bis zur Fusion mit dem SK Witzenhausen 2008, wurde der Sportkreis Eschwege von fünf Vorsitzenden geführt, die in ihrer Amtszeit mit ihrer Arbeit dem Kreis ihren Stempel aufdrückten. Die fünf ehrenamtlichen Vorsitzenden konnten sich aber auch auf eine gute mitarbeitende Mannschaft verlassen, die mit gleicher Leidenschaft die ihnen übertragenen Aufgaben lösten, durch ihre Arbeit beeindruckten und den Kreis so weiterbrachten.
Die Vorsitzenden des Sportkreises Eschwege: 1946-1950 Fritz Sandrock (2. Vors. Konrad Herzog); 1950-1970 Wilhelm Mauer (2. Vors. Edmund Harthaus); 1973-1979 Dr. Werner Lipphardt (Stellv. Heinrich Döring); 1979-1989 Willi Michel (Stellv. Wolfgang Söder); 1989-2006 Wolfgang Schein (Stellv. Georg Blaschzok).
Mit 20 Jahren war Lehrer Wilhelm Mauer, der nach dem Krieg auch große Verdienste am Aufbau der Eschweger Leichtathletik hatte, am längsten in Amt, ehe ihn der Eschweger Zahnarzt und Rudersportler Dr. Werner Lipphardt ablöste. 10 Jahre im Amt der Finanzexperte und Skisportler Willi Mchel, genau wie Dr. Lipphardt zum Ehrenvorsitzenden ernannt und auch vom LSB Hessen mit hohen Ehrungen ausgezeichnet. 17 Jahre stand der Völkershäuser Wolfgang Schein, Pädagoge, Handballer und Kommunalpolitiker, bis zur Fusion an der Spitze des Sportkreises Eschwege. Der Landessportbund und die Kreisverwaltung ehrten die fünf Vorsitzenden für ihre Verdienste mit hohen Auszeichnungen.
o Engagierte Mitarbeiter
Unterstützt wurden die letzten drei Vorsitzenden durch die Stellvertreter Heinrich Döring, Wolfgang Söder und Georg Blaschzok. Blaschzok führte nach dem Ableben von Wolfgang Schein ab 2006 den SK Eschwege zwei Jahre kommissarisch. Ebenfalls viele Jahre im SK-Vorstand tätig die beiden Frauenwartinnen Ann Hartwigk und Margot Furchert, die Jugendwarte Werner Frank, Wolfgang Nungesser, Heinz Kisshauer und Wolfgang Söder, die Sportwarte Karl-Heinz Horstmann und Edmund Harthaus, die Kassenwarte Heinz Bachmann und Ernst Koch und die Sportabzeichenwarte Josef Görlinger und Gerd Seidlitz. Seidlitz ist auch heute noch im Sportkreis-Vorstand tätig. Der Landessportbund dankte allen diesen ehrenamtlichen Mitarbeitern mit zahlreichen Ehrungen.
Über vier Jahrzehnte, 41 Jahre, engagierte sich WR-Sportredakteur und Pressewart Siegfried Furchert im Sportkreis. Dr. Lipphardt holte Furchert schon 1973 in den Vorstand, der dann auch unter Lipphardts Nachfolgern Michel und Schein und nach dem Zusammenschluss noch bis 2014 mit zahlreichen Beiträgen dafür sorgte, dass die Arbeit der Sportkreise in Presse und Rundfunk im Kreis und Landessportbund im richtigen Licht erschien. Über ein Jahrzehnt arbeitete Siegfried Furchert im Sportbeirat des Kreises mit, war 53 Jahre 1. Vorsitzender des TTC Albungen. Eine Anerkennung für diese jahrzehntelange Arbeit: Die Sportplakette des Landes, die höchste sportliche Auszeichnung Hessens, die Siegfried Furchert 2010 in Wiesbaden verliehen wurde.
o Es ging ständig aufwärts
Die von den Vorsitzenden Wilhelm Mauer und Dr. Werner Lipphardt und ihren Helfern 1946 begonnene Aufbauarbeit trug reiche Früchte. Positiv für die Entwicklung des Sportkreises Eschwege machte sich ab 1972 nach dem Übergang der Schulträgerschaft auf den Landkreis Eschwege die kostenlose Benutzung von Schulturn- und Sporthallen für Training und Wettkämpfe durch die Vereine bemerkbar. Damit war den Vereinen schlagartig eine große Sorge genommen, und das hatte auch Auswirkungen auf die Mitgliederentwicklung.
Nackte Zahlen drücken aus, dass es im SK Eschwege in den folgenden Jahren ständig und beharrlich aufwärts ging.
Registrierte der Sportkreis 1970 noch 76 Vereine und 10636 Mitglieder, waren es bei Willi Michels Amtsantritt als Sportkreis-Vorsitzender 1973 schon 77 Clubs und 11729 Mitglieder. Im Jahr 1974 „profitierte“ der Sportkreis Eschwege insofern von der Gebietsreform, als elf Vereine aus dem Sontraer und Waldkappeler Raum hinzukamen, die bis dahin der Sportkreis Rotenburg betreute. Dadurch wuchs der SK Eschwege schlagartig auf 88 Vereine mit 12511 Mitgliedern.
Und in den nächsten Jahren ging es im Sportkreis Eschwege weiter steil bergan. 1975: 93 Vereine/13984 Mitglieder; 1977: 98 Vereine/15304 Mitglieder. 1978 dann der Durchbruch der „Schallmauer“: SK-Vorsitzender Willi Michel begrüßte als 100. Club des Sportkreises Eschwege den Eisenbahner-Sportverein Eschwege. 1981 betreute der Sportkreis Eschwege 111 Vereine/18446 Mitglieder, 1986 waren es bereits 128 Clubs mit 20181 Mitgliedern. Eine Entwicklung, die von den Verantwortlichen in Vereinen und Sportkreis viel Einsatz und Engagement verlangte, das ihnen die vielfältige und wirkungsvolle Unterstützung der politischen Gremien Land, Kreis und Gemeinden sehr erleichterte.
o Wechsel Michel-Schein
Ein Wechsel im Vorstand des Sportkreises Eschwege vollzog sich 1989, als der Völkershäuser Wolfgang Schein an die Stelle von Willi Michel trat. Der Sportkreis honorierte die Verdienste von Dr. Werner Lipphardt und Willi Michel mit der Ernennung zu Ehrenvorsitzenden, die Landesregierung zeichnete beide mit der Sportplakette des Landes aus. 1990 wuchs der Sportkreis Eschwege bereits auf 131 Vereine und 21181 Mitglieder, 1991 waren es 22000 Mitglieder in 136 Vereinen. Vereins-Neugründungen gab es in den Jahren danach im Sportkreis Eschwege nur noch wenige. Aber mit mehr und steigender Freizeit drängten die Menschen aller Schichten in die weiter wachsenden Sportvereine. Am 1. Januar 1997 war mit 24063 Männern, Frauen, Kindern und Jugendlichen in 135 Vereinen der bisherige Höchststand erreicht.
Eindrucksvolle Zahlen belegen die positive Entwicklung des Alt-Sportkreises Eschwege. In 25 Jahren bis zum Jahr 2000 wuchs die Zahl der Vereine von 73 auf 135, die der Mitglieder von 11729 sogar auf 24063. Und der Trend hielt auch im neuen Jahrhundert und nach der Fusion an. Eine neuere Statistik des Sportkreises Werra-Meißner: 215 Vereine und 35031 Mitglieder (Stand 2020). Besser lässt sich kaum belegen, dass die heimischen Sportvereine nichts an Attraktivität verloren haben, sie vielmehr eine ganz wichtige Funktion erfüllen und aus dem Leben der Bürger nicht mehr wegzudenken sind.
Foto 01:
Die drei Vorsitzenden, die den Sportkreis Eschwege in den Jahren von 1973 bis 2006 führten: Von links Willi Michel, Dr. Werner Lipphardt und Wolfgang Schein. Fotos: Archiv S. Furchert
Foto 02:
Der Sportkreis-Vorstand Eschwege des Jahres 1973: Dr. Werner Lipphardt (2. v. li.) wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Foto 03 (Galerie):
2006: Der letzte Vorstand des Sportkreises Eschwege mit dem Vorsitzenden Wolfgang Schein (untere Reihe, 2. v.re.). Zwei Jahre später fusionierten Eschwege und Witzenhausen zum Sportkreis Werra-Meißner.
Im Sportkreis Witzenhausen spielten Frauen früh eine Rolle
75 JAHRE SPORTKREIS WERRA-MEISSNER (3)
Wie sich ab 1946 aus dem Kreissportverband der Sportkreis Witzenhausen entwickelte
Der Sportkreis Werra-Meißner feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Wir blicken in einer Kurz-Serie auf die Historie, heute auf die Entwicklung des Alt-Sportkreises Witzenhausen zurück.
WERRA-MEISSNER. Nach der Kapitulation 1945 war der deutsche Sport total zum Erliegen gekommen. Der Alliierte Kontrollrat verfügte im Dezember 1945, dass allen vorher bestehenden sportlichen Organisationen jede Betätigung untersagt ist. Aber die Behörde lockerte diese Anordnung bald, gestattete auf lokaler Ebene die Gründung von Sportvereinen, wenn sie über die örtlichen Besatzungsbehörden der Alliierten beantragt wurden, die das letzte Wort hatten.
Wie im Nachbarkreis Eschwege gingen die am Vereinssport Interessierten Bewohner des Landkreises Witzenhausen daran, 1946 dem Vereinsleben wieder neues Leben einzuhauchen. Es sind aber nur wenige Unterlagen aus dieser Zeit vorhanden, die das Gründungsgeschehen festgehalten haben. Den Recherchen von Joachim Kraus, dem aktuellen Vorstandsmitglied des Sportkreises Werra-Meißner und bereits Vorsitzender im Alt-Sportkreis Witzenhausen (1986-1991), verdanken wir es, dass wir dennoch über die Gründerzeit informieren können. Denn Joachim Kraus fand Unterlagen des ehemaligen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Hans Riemann (1964-1982), der in einer Festrede über die Gründerjahre berichtete. Riemanns Ausführungen, eigene Unterlagen und einige des LSB Hessen nutzte Joachim Kraus für seine Beiträge in der vom Sportkreis kürzlich herausgegebenen Jubiläums-Chronik. Aber auch in diesem Beitrag verwendet der Verfasser Krauses Recherchen.
o Der 13. Januar 1946
Gründungsdatum des Kreissportverbandes Witzenhausen, wie er sich damals nannte, ist der 13. Januar 1946, als die Vereinsvertreter nicht nur einen Vorstand wählten, sondern auch eine Satzung verabschiedeten. Darin hieß es im Paragrafen 2: „Der Kreisverband fasst alle aktiven und passiven Sportler sämtlicher durch die Militärregierung genehmigter Sportarten im Kreis Witzenhausen zusammen. Er überwacht die geistige und körperliche Erziehung seiner Mitglieder im Geiste eines demokratischen Staates durch planmäßige Pflege aller im Kreis vorkommenden Sportarten“. Zum 1. Vorsitzenden und Fachwart Fußball wurde Hans Rothmeyer, zum Kassenwart und Schriftführer Karl-Heinz Drobe, zum Jugendwart Günter Neunes, zu Fachwarten Karl Friedrich Brand (Handball), Herbert Otto (Turnen, Leichtathletik) und Curt Loser (Tischtennis) gewählt. Aber erst zehn Monate später, am 14. November 1947, stimmte die örtliche Militärregierung der Gründung dieses Kreissportverbandes zu, der aber schon längst tätig geworden war.
Der erste Kreistag des Kreissportverbandes Witzenhausen fand am 25. Januar 1947 in Witzenhausen statt, wo sich der Kreissportverband Witzenhausen die neue Bezeichnung „Sportkreis Witzenhausen“ gab. Willi Wilhelm wurde neuer 1. Vorsitzender des Sportkreises, bis 1957. Aus diesem Jahrzehnt liegt bei den Unterlagen des Sportkreises lediglich das Protokoll des Kreistages vom 28. Februar 1953 vor. Aus dem Jahresbericht des damaligen Kreissportwartes war den Notizen Hans Riemanns nach folgendes zu entnehmen: „Schon immer war es das Bestreben des Kreisvorstandes, Verbindung herzustellen mit jenen Sportkameraden, die bedingt durch politische Verhältnisse von uns isoliert sind. Umso erfreulicher war die einmütige Ansicht des Kreissporttages 1952, eine Einladung unserer Sportkameraden aus Heiligenstadt anzunehmen und so zur Wiederanknüpfung alter Bande einen Beitrag zu leisten“.
In einigen Besprechungen zwischen Vertretern beider Kreise wurde eine Plattform gefunden, die die Austragung eines Kreisvergleichskampfes in den Sportarten Fußball, Handball, Turnen, Tischtennis und Leichtathletik ermöglichte. Die Ausfertigung von 110 Interzonenpässen sowie die gleiche Anzahl von Aufenthaltsgenehmigungen wurde beantragt. Leider erwies sich die Politik wieder einmal stärker als die völkerverbindende Idee der Sportbewegung. Plötzliche Verschärfungen im Grenzverkehr veranlassten den Sportkreis, den Kampf vier Tage vorher abzusagen, was für einige Unruhe und Proteste sorgte.
Ab 1957 setzte sich der neu gewählte Vorsitzende Heinz Nickell besonders erfolgreich für die Jugendarbeit im Sportkreis Witzenhausen ein. So trieben 1959 676 Kinder bis 14 Jahre, 733 Jugendliche bis 18 Jahre und 914 Personen zwischen 19 und 25 Jahren Sport in Vereinen des Kreises. Der Sport in den Kreisen entwickelte sich immer weiter. Die Vereine richteten eigene Sportfeste aus, besuchten aber auch Sportfeste in der Nachbarschaft. So 1958 ein Turnfest in Kassel, als auch Vereine des Sportkreises Witzenhausen starteten. Zeitzeuge Joachim Kraus erinnert sich, dass der TSV Velmeden mit seiner damals erfolgreichen Turnabteilung am Start war.
o 3681 Sportler im Sportkreis
Nach einem Pressebericht der HNA Witzenhausen vom November 2009 wurden 1959 im Kreis Witzenhausen 3681 Sportler aller Disziplinen gezählt. Damit war jeder 15. Einwohner des Kreises in einem Sportverein organisiert. SK-Vorsitzender Heinz Nickell verkündete diese Zahlen im Rahmen des Kreistages des Landessportbundes. Der Sportkreis zählte 40 Sportvereine. Die größten waren die TSG Bad Sooden-Allendorf mit 430 und der VfL Hessisch Lichtenau mit 281 Mitgliedern. 1960 konnte man auch von der Einrichtung einer Sportstätte auf dem Meißner lesen, für die sich besonders Landrat Brübach, Christian Hedderich als Vorsitzender des Meißnerbergfest-Ausschusses und Heinz Nickel einsetzten. Auf der Hausener Hute wurde eine Spielstätte mit 70x110 Meter Rasenfläche, Sprunggruben und Wurf- und Stoßanlagen errichtet, auf der dann regelmäßig das seit 1906 existierende Meißner-Bergturnfest stattfand. In 2006 feierte der Turngau Werra das 100. Meißner-Bergturnfest, das inzwischen nicht mehr ausgerichtet wird, auf eben diesem 1960 gebauten Platz auf der Hausener Hute.
Vom 60. Meißner-Bergturnfest im August 1957 wird berichtet. „Die volkstümlichen Übungen Laufen, Gehen, Springen, Werfen, Stoßen, Schleudern, Ziehen und Schieben gehören zum Urbesitz der Menschheit.“, so heißt es in Aufzeichnungen des TSV Velmeden. Einer von denen, die das Bergturnfest wieder zum Leben erweckten, war Christian Heddrich. Er erhielt dafür 1971 von Hans Riemann die Verdienstnadel. Mit dem Team des Sportkreises wurden 1964 noch einige Großveranstaltungen durchgeführt:
Im September 1964 die Einweihung des Meißner-Sportplatzes im Beisein von Staatsminister Heinrich Schneider und unter Beteiligung von rund 600 Jugendlichen, und im November 1964 ein Farblichtbildervortrag über die 18. Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokio des Sportjournalisten Dr. Paul Laven in der städtischen Turn- und Sporthalle in Witzenhausen, die mit rund 500 Besucher voll besetzt war.
o Anneliese Röders Verdienste
Auf dem Sportkreistag 1970 in Gertenbach wurde Anneliese Röder zur Frauenwartin gewählt, das die 1913 geborene Röder bis 1985 bekleidete. Sie setzte sich in den 15 Jahren sehr dafür ein, der Rolle der Frauen im Sport mehr Gewicht beizumessen und sie mehr in das sportliche Geschehen einzubinden. Ihr Motto war „ein Leben mit und für den Sport“, nach dem sie selbst über ein halbes Jahrhundert lebte. Neben dem Sportkreis war Anneliese Röder im Turngau Werra, in der Hessischen Sportjugend und in einigen Vereinen als Frauen-, Jugend- und Kinderturnwartin aktiv. Sie war ein Vorbild im Einsatz für ihre Mitmenschen, wofür sie vom Sportkreis und LSB Hessen vielfach geehrt wurde.
o Erste Kontakte ab 1972
Erste Kontakte, bei denen die Sportkreise Eschwege und Witzenhausen über eine Fusion diskutierten, gab es schon 1972, als beim Sportkreistag in Eschwege die beiden Vorsitzenden Willi Michel und Gast Hans Riemann darüber sprachen. 1974 dann die erste gemeinsame Sportlerehrung der Kreise im Jugenddorf Meißner. In einem Presseartikel von wird Landrat Eitel Oskar Höhne zitiert, in dem er betonte, diese gemeinsame Ehrung sei ein weiterer Schritt zur Angleichung des sportlichen Raumes an die politische Einheit.
Am 21. Juni 1980 wurde in Bad Sooden-Allendorf nach zweijähriger Bauzeit eine neue Sporthalle eingeweiht, in der Presse damals als „einzigartig in Hessen“ bezeichnet, weil sie direkt neben dem Sportinternat liegt und dank der LeichtathletikAnlagen das Ausüben des Sportes auch im Winter ermöglicht. Die Halle führte sofort zur Verbesserung der sportlichen Leistungen der Internatsschüler, wurde und wird aber bis heute auch von Breitensportlern genutzt. Das Sportinternat gibt es in der damals bestehenden Form nicht mehr, es ging in die Trägerschaft der Stadt Bad Sooden-Allendorf über. Die Leichtathletikhalle ist aber immer noch einzigartig in Nordhessen und wird von den Sportlern des SSC Bad Sooden-Allendorf genutzt, die immer wieder durch Bestleistungen und Titelgewinne glänzen.
o Hans Riemanns Abschied
Auf dem ordentlichen Sportkreistag 1982 in Bad Sooden-Allendorf wurde der Sportkreisvorsitzende Hans Riemann nach 18 Jahren Amtszeit verabschiedet. Der damalige Kreisbeigeordnete Theodor Leyhe über Hans Riemann: „Ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, immer fair in Worten und Taten, die Inkarnation des Sportes schlechthin.“ Hans Riemann wurde zum Abschluss mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.
Am 15. Mai 1982 übernahm Günther Ehrhardt, Vorsitzender des Kanuclubs Witzenhausen, bisheriger 2. Vorsitzender, Jugendwart und Mitglied des Sportbeirates der Kreises die Führung des Sportkreises Witzenhausen. Er konnte das Amt aber nur bis zum 22. Februar 1986 ausüben, da er, für seine Wegbegleiter vom Sportkreis unfassbar, viel zu plötzlich verstarb. Ehrhardt war bekannt für seinen großen persönlichen Einsatz. Er trat allerdings bei den Sportvereinen nicht immer als bequemer Mann in Erscheinung. Sein besonderer Verdienst war der Ausbau der Grenzlandrallye der Kanuten, die sogar internationale Beteiligung erfuhr. In der Presse wird Ehrhardt so beschrieben: „Kameradschaftlicher Geist, sportliche Fairness und eine Portion humorvoller Schlagfertigkeit“.
o Kraus jüngster Vorsitzender
Sein damaliger Stellvertreter Joachim Kraus übernahm dann zunächst kommissarisch die Führung. Ab dem 22. Juni 1986 wurde Joachim Kraus aus Velmeden dann offiziell jüngster Sportkreisvorsitzende im Landessportbund Hessen. Der Sportkreis Witzenhausen war im damaligen Zonenrandgebiet der nördlichste Kreis Hessens. Die Städte Witzenhausen, Großalmerode, Hessisch Lichtenau und Bad Sooden-Allendorf sowie die Gemeinde Neu Eichenberg hatten 1985 eine Gesamtbevölkerung von rund 48600 Personen.
Nach der Bestandserhebung vom 1.August 1986 zählte der Sportkreis Witzenhausen 101 Vereine mit 14716 Mitgliedern, also waren 30 Prozent der Bevölkerung in Sportvereinen organisiert. Im Sportkreis wurden 22 Sportarten angeboten und ausgeübt.
Schon in 1988 verkündete Joachim Kraus beim Sportkreistag, dass „es ein Überangebot an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung“ für Kinder und Jugendliche gibt. Er rief dazu auf, dass sich die Vereine diesen Veränderungen der Gesellschaftsstruktur anpassen müssten. Die Zusammenarbeit zwischen WerraMeißner-Kreis und Sportkreis war gut. So wurden bereits 45000 D-Mark des Landkreis-Haushaltes dem den Sport zur Verfügung gestellt. Auch das Sportstättenangebot im Sportkreis Witzenhausen war viel dichter geworden, erfreulich für den Breitensport auch auf dem Lande. Die Leistungen erfolgreicher Sportler, Mannschaften und ehrenamtlicher Mitarbeiter aus den Sportkreisen Eschwege und Witzenhausen wurden damals schon jährlich auf den Sportehrentagen durch den damaligen Landrat Eitel Oskar Höhne honoriert.
o Eine Frau hat das Sagen
1989 hatte Joachim Kraus einen Unfall, konnte lange Zeit nicht für den Sportkreis aktiv sein, seine Stellvertreterin Christa Franz vom TuS Quentel übernahm. 1991 tauschten die beiden ihre Aufgaben, nun hatte Christa Franz als erste Frau das Sagen, die sofort die Grenzöffnung nach Thüringen nutzte. So wurde noch 1989 eine Fahrt nach Eisenach organisiert, bei der die Jugendliche die Lutherstadt kennen lernten. Christa Franz berichtet immer wieder von der gemeinsamen Arbeit im Sportbeirat mit dem Sportkreis Eschwege. Auch in der Sportjugend wurde hier zusammengearbeitet, die Hallensportschauen wurden gemeinsam ausgerichtet, man unterstützte sich gegenseitig. Ein Höhepunkt in der Amtszeit von Christa Franz waren 1996 die 50-jährigen Jubiläumsveranstaltungen des Landessportbundes Hessen, der Sportkreise und auch mehrerer Fachverbände. Am 14. Juni wurde gemeinsam mit dem Sportkreis Eschwege das 50. Jubiläum der Sportkreise Eschwege und Witzenhausen in der Stadthalle Eschwege gefeiert.
Mit dem Hessentag 2006 endete die Amtszeit von Christa Franz, die viele Ehrungen entgegennahm, von einer sehr guten Zusammenarbeit im Vorstand sprach und das „wir sehr viel für den Sport erreicht haben“. Siegfried Finkhäuser übernahm 2006 den Vorsitz des Sportkreises. Dessen Ziel war der Zusammenschluss der Sportkreise Eschwege und Witzenhausen, für den er sich sofort einsetzte. Nach vielen Gesprächen war es zwei Jahre später so weit. Die Fusion der beiden Sportkreise 2008 im nächsten Beitrag.
Vorsitzende des SK Witzenhausen
1947-1957: Willi Wilhelm (Witzenhausen)
2. Vorsitzender: Gottlieb Traube (Großalmerode)
1957-1964: Heinz Nickell (Hess. Lichtenau)
Sportwart Johann Nicolin
1964-1982: Hans Riemann (Witzenhausen)
2. Vorsitzender: Otto Pfaffenbach
1962-1986: Günther Ehrhardt (Witzenhausen)
Stellvertr. Vorsitzende: Ingrid Hallepape
und Jürgen Markolf
1986-1991: Joachim Kraus (Velmeden)
Stellvertr. Vorsitzende: Christa Franz
und Fritz Morbitzer
1991-2006: Christa Franz (Quentel)
Stellvertr. Vorsitzende: Joachim Kraus
und Fritz Morbitzer
2006-2008: Siegfried Finkhäuser
Stellvertr. Vorsitzende: Joachim Kraus
und Manfred Herrmann
Galerie:
Foto 1: Hans Riemann (1964-1982)
Foto 2: Günther Ehrhardt (1982-1986)
Foto 3: Joachim Kraus (1986-1991)
Foto 4: Christa Franz (1991-2006)
Foto 5: Siegfried Finhäuser (2006-2008)
Weitere Fotos:
Foto 6: 1982: Hans Riemann wird vom Kreisbeigeordneten Theodor Leyhe verabschiedet.
Foto 7: 1990: Sitzung des SK-Vorstandes Witzenhausen mit Gästen aus dem Sportkreis Eschwege.
Foto 8: 1991: Christa Franz (4. v.li.), die erste Frau an der Spitze, und ihr Vorstand nach der Wahl.
Ein weiter Weg bis zum Sportkreis Werra-Meißner
75 JAHRE SPORTKREIS WERRA-MEISSNER (4)
Vor der Fusion 2008 erste Kontakte und Gespräche schon 1974 und 1996
ESCHWEGE/WITZENHAUSEN. Nach der Wiedergründung 1946 entwickelten sich die beiden Sportkreise Eschwege und Witzenhausen dank des ehrenamtlichen Einsatzes und der guten Arbeit der neu gewählten Vorstände sehr gut. Vereine und Verbände und auch das sportliche Niveau wuchsen in beiden Kreisen kontinuierlich, einige Sportlerinnen und Sportler in vielen Sportarten hielten sogar auf Landesebene mit.
Von einer Fusion der beiden Sportkreise war in den ersten Jahren nach der Gründung keine Rede. Mit dem Gedanken befassten sich die Gremien erst nach 1973, als durch die hessische Gebietsreform der politische Großkreis Werra-Meißner entstand. Da tauchte die Frage auf, ob aus Gründen der Vernunft nicht auch der Sport diesen Weg gehen, einen Sportgroßkreis Werra-Meißner bilden sollte.
o „Nicht übers Knie brechen“
Rund 35 Jahre gingen ins Land, ehe sich am 23. Februar 2008 aus den beiden Kreisen Eschwege und Witzenhausen der Sportkreis Werra-Meißner bildete. Bis zur Gründung war es allerdings ein sehr weiter Weg, den die Partner aus beiden Sportkreisen zurücklegen mussten. Der Gedanke einer Fusion existierte schon lange vorher. Leicht haben es sich 1973 die Führungsgremien der Sportkreise nicht gemacht, als die Gebietsreform den politischen Großkreis Werra-Meißner gebar. Nach eingehenden Beratungen in beiden Sportkreisen stand zwar kein resolutes „Nein“ zur Fusion im Raum, aber es setzte sich doch die Überzeugung durch, dass eine Entscheidung von so großer Tragweite nicht „über das Knie gebrochen“ werden dürfe, also von einer spontanen Zusammenlegung der beiden Sportkreise abzusehen sei. Weil, wie auch der damalige Landrat Eitel O. Höhne betonte, „so etwas Zeit braucht und die Sportkreise langsam zusammenwachsen sollten!“.
o Viele Argumente dagegen
Es gab einfach zu viele Argumente gegen einen Zusammenschluss, von den Vorständen und auf Fachverbandssitzungen eingehend und kontrovers diskutiert. Gegen den Zusammenschluss sprach auch, dass selbst der Landessportbund Hessen als Dachorganisation kein überzeugendes Konzept vorlegen konnte, wie die künftigen Sportgroßkreise arbeiten und die entstehenden Kosten bezahlt werden sollten.
Noch gravierender aber waren die Argumente, die im Sportkreis Eschwege die Diskussion bestimmten. Die Sportkreisvorsitzenden brachten die Argumente auf den Punkt. Sowohl Dr. Werner Lipphardt als auch der 1973 als Nachfolger gewählte Willi Michel fassten die Argumente zusammen: „Ein Sportgroßkreis, der dann aus rund 175 Vereinen mit fast 23000 Mitgliedern besteht, kann wegen erheblich steigender Anforderungen dann von ehrenamtlichen Mitarbeitern nicht mehr geführt werden. Was den Sport in unseren Kreisen groß gemacht hat, das ist aber die ehrenamtliche Tätigkeit. Schon deshalb sollten wir unsere Eigenständigkeit und Überschaubarkeit bewahren“.
Die großen Entfernungen in einem Großkreis und damit erheblich erschwerte Vereinsbetreuung („Der Sport wird anonym!“), vor allem aber ungelöste finanzielle Probleme bei dann hauptamtlichen Mitarbeitern, ließen die Sportkreise dann auch Abstand von einem Zusammenschluss nehmen. Die Sportkreistage und Fachverbände und auch spätere SK-Vorstände erklärten sich solidarisch und legten eine Fusion damit „auf Eis“. Auch der Landessportbund, der die Fusion empfahl, konnte den beiden Sportkreisen nicht mit Ratschlägen weiterhelfen.
o Zusammenarbeit begann
Das hieß aber nicht, dass die beiden Sportkreise weiter ihr eigenes Süppchen kochten. Im Gegenteil. Die Zusammenarbeit beider Kreisgremien wurde trotz aller Bedenken enger, viele Probleme wurden gelöst, die den Sport in beiden Kreisen betrafen. Beispiel Sportlerehrung. Lange zeichneten beide Sportkreise ihre erfolgreichsten Athleten an getrennten Ehrentagen aus. Im Oktober 1974 war nach einem Vorschlag der Sportkreise das Jugenddorf auf dem Meißner Schauplatz der ersten gemeinsamen Sportlerehrung. Mit so positivem Echo, dass bis heute der gemeinsame Sportehrentag des W-M-Kreises und des Sportkreises Bestand hat, ein Höhepunkt des Sportjahres.
Sehr bald bildete sich auch ein gemeinsamer Sportbeirat, paritätisch besetzt mit sachkundigen Bürgern beider Sportkreise. Dieses Gremium wirkt bis heute in beratender Funktion bei Entscheidungen des Kreisausschusses. Im Jahr 1996, als der Landessportbund und die beiden Sportkreise ihren 50. Geburtstag feierten, eine weitere Gemeinsamkeit: Zur Geburtstagsfeier trafen sich beide Sportkreise und ihre Vereine in der Stadthalle Eschwege, ein weiterer Schritt in Richtung Fusion.
o Die entscheidende Phase
Der Fusionsgedanke ist auch in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts nie eingeschlafen. Beim Sportkreistag Witzenhausen 2006 in Hessisch Lichtenau wurde Siegfried Finkhäuser, ehemaliger Kreisfußballwart, zum Vorsitzenden gewählt, der die Fusion der beiden Sportkreise als Ziel angab. Finkhäuser wurde gewählt, für ihn damit der Auftrag, die Fusion zum Sportkreis Werra-Meißner e.V. zu erreichen. In der ersten Sitzung des neuen Vorstandes wurde auch
Einigkeit darüber erzielt, mit dem Sportkreis Eschwege weiter die Fusion anzustreben. Mit Wolfgang Schein, dem Vorsitzenden des Sportkreises Eschwege, besprach Finkhäuser die Themen Fusion und Sportehrentag. In einer zweiten Sitzung standen erneut die Vor- und Nachteile eines Zusammenschlusses auf der Tagesordnung. Die Vorstandsmitglieder stellten einmütig fest, dass die Fusion zwar einige Nachteile, aber sehr viel mehr Vorteile bringt.
o Vorteile eine Fusion
Am 14. November 2006 verstarb Wolfgang Schein nach langer, schwerer Krankheit, Stellvertreter Georg Blaschzok und die weiteren Vorstandsmitglieder übernahmen die Rolle als Ansprech- und Verhandlungspartner für alle Fragen. Auch mussten die Aufgaben innerhalb des Eschweger Sportkreisvorstands neu geregelt werden. Der Fusion standen alle Eschweger Vorstandsmitglieder zu diesem Zeitpunkt noch etwas skeptisch gegenüber. Nicht, weil sie generell dagegen waren, sondern ihrer Meinung nach angesichts einer durch den LSB „verordneten Fusion“ noch zu viele, vor allem finanzielle Fragen, offen und nicht befriedigend beantwortet waren. Man wolle keine schnellen Entscheidungen treffen, die man später bereut. Trotzdem verschloss sich der Eschweger Vorstand nicht den Beratungen, die Anfang 2007 begannen, um für beide Sportkreise gute und akzeptable Lösungen zu finden.
Siegfried Finkhäuser legte in einem Artikel in „Sport in Hessen“ die Vorteile eines Zusammenschlusses dar, der auch organisatorische Vorteile habe. Aber auch die „Anerkennung, die „ein größerer Sportkreis auf Landesebene genießt“ war einer seiner Gründe für den Zusammenschluss zu werben. 33 Jahre nach der kommunalen Neugliederung sei es an der Zeit, auch die sportlichen Verbände und Organisationen zu reformieren.
o Schneller voran als gedacht
Am 25. April 2007 fand im Bürgerhaus Reichensachsen das erste Fusionsgespräch zur Bildung eines Sportkreises Werra-Meißner statt. In folgenden weiteren Gesprächen wurde Einigung über alle Themen erzielt, auch finanzieller Art. Ein ganz wichtiger Punkt: Die Partner beschlossen zur Unterstützung des Vorstandes die Einrichtung einer Geschäftsstelle, die den künftig steigenden Arbeitsaufwand besser bewältigt.
Und dann ging es viel schneller voran als gedacht. Am 20. Oktober 2007 außerordentliche Sportkreistage in Reichensachsen und Hundelshausen, wo in beiden Orten die alten Sportkreise aufgelöst, die Fusion mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Die Presse verbreitete die Schlagzeile „Weg frei für die Fusion“. Beide Sportkreise waren damit aufgelöst, die Vorstände nur noch kommissarisch im Amt. Deren Aufgabe war, den Gründungs-Sportkreistag am 23. Februar 2008 in Bad Sooden-Allendorf zu organisieren. 280 Einladungen mit dem Satzungsvorschlag mussten an die Vereine und Fachverbände der beiden „alten“ Sportkreise verschickt werden. Darin wurde fristgerecht zum Gründungs-Sportkreistag eingeladen, die Weichen in eine neue Sportkreis-Ära waren gestellt.
o Die Gründung
Die Delegierten aus 119 Vereinen und zahlreiche Ehrengäste aus Sport und Politik kamen zum Gründungs-Sportkreistag in den Kurhaus-Saal von Bad Sooden-Allendorf. Unter ihnen der LSB-Präsident Dr. Rolf Müller, der finanzielle Unterstützung versprach. Landrat Stefan Reuß bezeichnete die Fusion als „richtigen Weg, denn der neue Sportkreis wird nicht nur Gewicht haben, er wird Ansprüche stellen können“. Reuß kündigte Hilfe beim Aufbau der Servicestelle an. Einstimmig, mit 153 Ja-Stimmen, gaben die anwesenden Vereine und Verbände ihre Zustimmung zur Gründung des neuen Sportkreises Werra-Meißner. Auch die neue Satzung wurde angenommen und die schon am 1. März 2008 in Reichensachsen erfolgte Fusion der Sportkreisjugend zur Kenntnis genommen.
o Erste Hürden genommen
Auf die Mitglieder des neuen Sportkreisvorstandes wartete viel Arbeit. Am 13. März wurde der Sportkreis Werra-Meißner e.V. in das Vereinsregister beim Amtsgericht Eschwege eingetragen, vom Finanzamt Eschwege die Gemeinnützigkeit anerkannt. Die ersten Hürden waren damit genommen, man ging daran, die Servicestelle Sport in Räumen der Rhenanus-Schule von Bad Sooden-Allendorf einzurichten. Zur Besetzung der Servicestelle wurde aus 30 Bewerbungen Yvonne Jaquet-Steinfeld eingestellt, die Servicestelle am 10. Mai mit einem kleinen Festakt eröffnet. Damit war eine wichtige Vereinbarung zwischen den Alt-Sportkreisen Eschwege und Witzenhausen verwirklicht, der Sportkreis e.V. nahm seine Arbeit als Dienstleister für die Vereine offiziell auf.
2008 wurden bereits die ersten Veranstaltungen durchgeführt. Am Ende des Jahres zog der Sportkreisvorstand eine positive Bilanz. In der Werra-Rundschau wird der Sportkreisvorstand zitiert: „Die Entscheidung eines Zusammenschlusses war richtig und gut.“ Die Dankbarkeit des Vorstandes gegenüber den Behörden und Gremien wird erwähnt, die bei der Fusion von Anfang an behilflich waren und die Arbeit des Sportkreises anerkannten. Auch die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Landkreis wird erwähnt.
o Servicestelle eine große Hilfe
Am 24. April 2009 trafen sich die Vereine zum 1. Ordentlichen Sportkreistag im Bürgersaal in Wanfried, bestätigten einstimmig den Vorstand, der den Sportentwicklungsplan für die nächsten Jahre vorstellte. Der Sportkreistag 2012 in Großalmerode brachte einige Veränderungen im Vorstand, als einige Gründungsmitglieder nicht mehr kandidierten. In den folgenden Jahren wurde auch klar, dass auch die neue Servicestelle eine große Hilfe für den ehrenamtlichen Vorstand und alle Vereine ist.
Soweit der Rückblick auf die Gründungsphase des neuen Sportkreises Werra-Meißner. Über die weiteren Aktivitäten bis 2018, als mit Dr. Jörg Möller ein neuer Vorsitzender die Verantwortung übernahm, und die aktuelle Arbeit des Sportkreises können sich Vereine und Verbände mit der Jubiläumsschrift „75 Jahre Sport im Werra-Meißner-Kreis“ informieren, die in der Servicestelle zu bekommen ist.
2008: Der erste Vorstand des Sportkreises
Siegfried Finkhäuser (Hundelshausen): Sportkreisvorsitzender
Joachim Kraus (Velmeden): Stellvertreter, Vereinsförderung
Georg Blaschzok (Sontra): Stellvertreter, Ehrungen
Siegfried Furchert (Eschwege): Stellvertreter, Öffentlichkeitsarbeit
Jürgen Renner (Reichensachsen): Finanzreferent
Jörg Probstmeier (Hess. Lichtenau): Sportabzeichen
Gerd Mäder (Weißenborn): Bildungsbeauftragter
Margot Furchert (Eschwege): Breiten-, Freizeit-, Seniorensport
Manfred Herrmann (Großalmerode): Umweltbeauftragter
Sigrid Sprenger (Hess. Lichtenau): Gleichstellungsbeauftragte
Thomas Weise (Bad Sooden-Allendorf): Leistungssport
Foto 1:
Der erste Vorstand des 2008 entstandenen Sportkreises Werra-Meißner. Obere Reihe v.l.: Jörg Probstmeier, Gerd Mäder, Manfred Herrmann, Sigrid Sprenger, Margot Furchert und Jürgen Renner. Vorn v.l.: Georg Blaschzok, Siegfried Finkhäuser, Joachim Kraus, Siegfried Furchert. Auf dem Foto fehlt Thomas Weise. Fotos: Sportkreis
Foto 2:
Der Vorstand des Sportkreises Werra-Meißner im Jahr 2021. Von links: Edmund Pliefke, Horst Hartmann, Joachim Kraus, Tina Schott, Erik Hogreve, Laura Heckmann, Dr. Jörg Möller, Yvonne Jaquet-Steinfeld, Nicole Zimmermann, Gerd Seidlitz und Magdalena Weidner. Foto: Sportkreis
Foto 3:
Ihre Zustimmung zur Gründung des neuen Sportkreises gaben die Delegierten der Vereine mit ihrer Stimmkarte: Es war ein einstimmiges Ja. Unter den Ehrengästen auch Landrat Stefan Reuß.
Werra-Rundschau im Herbst 2021 veröffetlicht. (Alle Bilder > siehe Galerie "Bilder der Chronik")
Durch den Sport neuen Lebensmut finden
75 JAHRE SPORTKREIS WERRA-MEISSNER (1)
Wie im Februar 1946 das Sport- und Vereinsleben wieder in Schwung kam
So wie das Land Hessen und der Werra-Meißner-Kreis können auch die beiden Sportkreise Eschwege und Witzenhausen, die 2008 zum Sportkreis Werra-Meißner fusionierten, ihren 75. Geburtstag feiern. In einer Serie blicken wir auf die Anfänge der beiden ursprünglichen Sportkreise zurück, heute auf den Sportkreis Eschwege.
ESCHWEGE Ein Herzenswunsch der leidgeprüften Menschen: Die schrecklichen Ereignisse des Zweiten Weltkrieges vergessen und mit und durch den Sport neuen Lebensmut finden. Und die Menschen wollten endlich auch wieder selbst Sport treiben. Das war in den Jahren 1945/46 auch in der Stadt Eschwege und im alten Landkreis so. Mit viel Einsatz und frischem Mut gingen die Einwohner in den Städten und Gemeinden daran, ab dem Februar 1946 im Landkreis das Sport- und Vereinsleben wieder in Schwung zu bringen. Dabei waren viele Hürden zu überwinden, mussten Opfer gebracht werden Eschwege erlebte am 22. Februar 1945 den letzten Bombenangriff, am 3. April die Besetzung durch US-Panzer. Da der Volkssturm-Major Gustav Schroeder keinen Befehl zum Widerstand gab, ging die Übergabe der Stadt ohne Blutvergießen und ohne weitere Zerstörungen vor sich. Der Kreis Eschwege lag nach der Aufteilung in Besatzungszonen nur wenige Kilometer vom „Eisernen Vorhang“ entfernt. Der war in den ersten Jahren zwar noch durchlässig, behinderte aber nicht nur die sportlichen Kontakte zu den Vereinen im thüringischen Eichsfeld, auch den Aufbau der Vereine.
o Der fünfte Antrag erfolgreich
Die ersten Versuche, bei der US- Militärverwaltung die Wiederzulassung eines Vereines zu erreichen, unternahmen Eschweger Bürger schon im Juni 1945. In einem Protokoll heißt es: „Der Turnverein 1861 Eschwege hat als der größte und älteste der in Eschwege sporttreibenden Vereine als erster bereits im Juni 1945 Antrag auf Fortführung seiner Arbeit gestellt“. Aber diesen wie auch drei weitere Anträge verwarf die Militärverwaltung. Erst ein fünfter Anlauf und 750 beigebrachte Unterschriften erweichten die Amerikaner und der TV 1861 erhielt am 15. Juli 1946 als dritter Eschweger Verein das Ja der Behörde. Nicht als „Turnverein 1861“, sondern als Turnverein 1946, da die Militärbehörden Vereinsnamen mit Jahreszahlen vor 1945 eine Zeit lang beanstandeten.
Der erste in Eschwege zugelassene Verein, der wieder aktiv sein durfte, war der Turn- und Sportverein (Tuspo) Eschwege. Für ihn hatten sich sechs Eschweger stark gemacht, die schon in Vorkriegsvereinen aktiv waren: Oswald Martin, Hermann Albrecht (TV 1861), Karl Becker, August Vogt (TV Jahn), Christoph Frank (Freie Turnerschaft) und Heinrich Sauer (Spielvereinigung). Der bereits gewählte Tuspo-Vorsitzende Oswald Martin erhielt am 4. Februar 1946 die Zulassung der Militärregierung.
Aber auch andere Sportbegeisterten blieben „am Ball“. In Bischhausen, Frieda, Reichensachsen und Waldkappel bemühten sich Sportler um eine Wiederzulassung der Vereine. Schon am 7. Februar erhielt der Freie Sportclub Eschwege-West/Niederhone die von Captain Arthur W. Moore selbst unterzeichnete Urkunde, „am 9. 2. 46 eine Gründungsversammlung abzuhalten“ (Foto unten). Da ließen sich die Niederhöner nicht zweimal bitten. In Frieda war es am 2. März 46 so weit, gründeten unter anderem Willi Flügel und Ernst Schäfer den „Spiel- und Sportverein Frieda“. In Bischhausen war es Adam Staufenberg, der die Initiative zur Gründung von Rot-Weiß Bischhausen ergriff.
o Die ersten Aktivitäten
Mit den ersten Vereinsgründungen lebte auch der aktive Sport in Eschwege und Umgebung auf. Am 17. Februar 1946 wurden die ersten Fußballspiele mit 19 Mannschaften in einer 1. und 2. Kreisklasse ausgetragen. Die Handballer starteten sogar schon etwas früher (über die ersten Spiele der Fußballer und Handballer demnächst mehr), auch die Leichtathleten begannen zu trainieren. Dieser Sportbetrieb musste in geordnete Bahnen gelenkt werden, die Vereine brauchten die Hilfe einer Dachorganisation. Eschweger Bürger, unter ihnen Fritz Sandrock, Inhaber eines Milchgeschäftes, Heinrich Sauer und Fritz Joraschkowitz, stellten den Antrag, den „Kreisausschuss des Freien Volkssportverbandes“, so etwas wie der heutige Sportkreisvorstand des Landessportbundes, gründen zu dürfen.
Das Ja des 1st. Ltn. Karl N. Steinhaus vom „Office Of Military Gouvernment Landkreis Eschwege“ unterzeichneten Schreibens flatterte dem zum Vorsitzenden gewählten Fritz Sandrock am 22. Januar 1946 ins Haus (Foto oben). Das vom Landratsamt herausgegebene „Eschweger Mitteilungsblatt“, die erste Zeitung, meldete die Zulassung des Freien Volkssportverbandes am 2. Februar (Foto). Alle Anfragen und Meldungen waren an die erste Geschäftsstelle im Gewerkschaftshaus in der Friedrich-Wilhelm-Straße 48 (Gebäude gegenüber dem Amtsgericht) zu richten, wo der zum Geschäftsführer und Sportwart berufene Fußballer Heinrich Sauer das Szepter schwang.
Auf den Freien Volkssportverband und Sportwart Sauer wartete jede Menge Arbeit. Im Mitteilungsblatt erschien der Aufruf an die Vereine, „ihre Mannschaften zu Beginn der Fußball- und Handball-Pflichtspiele am 17. Februar bis zum 25. Januar an Heinrich Sauer zu melden“. Schon für den 20. Januar rief der neue Volkssportverband „die Vertreter alles Gemeinden, in denen eine Vereinsgründung vorgesehen ist“, zu einer Besprechung ins Gasthaus „Traube“. Das Protokoll verzeichnet die Vertreter aus 13 Gemeinden, die dem kommissarischen Vorstand das Vertrauen aussprachen und ihn für ein Jahr wählten.
Dem „Office Of Military Gouvernment Landkreis Eschwege“, der Militärregierung, wurden gemeldet: 1. Vorsitzender Fritz Sandrock, 2. Vorsitzender Konrad Herzog, Kassierer Fritz Göbel, Schriftführer Fritz Joraschkowitz. Diese Personen mussten vorher versichern, dass sie mit „den Machthabern des Dritten Reiches nichts am Hut und keiner ihrer Organisationen angehört hatten“. Die Militärregierung reagierte sehr schnell. Bereits am 22. Januar teilte 1st. Ltn. Karl N. Steinhaus mit: „Das auserwählte Komitee ist zugelassen“. Die offizielle Gründungsfeier des Volkssportverbandes mit vielen Ehrengästen folgte am 10. Februar, der erste Kreissporttag am 14. Juli.
o Tuspo mit 575 Mitgliedern
Jetzt konnte es losgehen mit den Runden der Fußballer und Handballer. Heinrich Sauer arbeitete die ersten Spielpläne aus, die zunächst die von den Militärbehörden zugelassenen Vereine auf die Sportplätze riefen. Es waren die Fußballer des Tuspo Eschwege, dem schon 575 Mitglieder angehörten, des Rasensportclubs Niederhone (202 Mitglieder, heute SC Niederhone), des TuS Reichensachsen (heute SV, 190), Rot-Weiß Bischhausen (73), Freie Turnerschaft Wanfried (heute VfL, 292) und des TuS Waldkappel (heute TSV, 99). Weitere Vereine in Frankershausen, Hoheneiche, Oberhone und Wichmannshausen kamen bald hinzu. Auf dem Handballfeld kämpften neben dem Tuspo Eschwege schon die Sportler aus Grebendorf, Jestädt, Niederhone, Datterode, Röhrda, Weißenborn und Wanfried.
Nach einer kreisweiten Werbeaktion des Kreisverbandes in 26 Gemeinden des Kreises ergoss sich Anfang April 1946 eine Antragsflut von Wiederzulassungen über die Geschäftsstelle, die sie an den damit beauftragten Kreisjugendausschuss im Landratsamt weiterleitete, der auf Anordnung der US-Behörden für die „Durchleuchtung“ der Antragsteller in den Vereinen zuständig war – Erinnerungen an vergangene Zeiten winkten!
Es war aber wohl wenig zu beanstanden, denn die Meldeliste des Kreisverbandes enthielt im zweiten Quartal 1946 bereits die Namen von 39 Vereinen des Kreises, im dritten Quartal sogar schon von 44 Vereine: Tuspo Eschwege, TV 1946 Eschwege, Aue, Röhrda, Grebendorf, Weißenborn, Niederhone, Frieda, Frankershausen, Waldkappel, Reichensachsen, Bischhausen, Wichmannshausen, Oetmannshausen, Abterode, Hoheneiche, Wanfried, Schwebda, Wommen, Datterode, Jestädt, Oberhone, Herleshausen, Germerode, Vockerode, Netra, Langenhain, Eltmannshausen, Kirchhosbach, Oberdünzebach, Nesselröden, Altenburschla, Weidenhausen, Renda, Heldra, Schemmern, Frankenhain, Bad Sooden-Allendorf, Gut Mönchhof, Neuerode, Hitzerode, Sontra, Willershausen und Großburschla.
Beim Lesen dieser Ortsnamen wird mancher stutzen. Ja, auch in Kirchhosbach (34 Mitglieder), Renda (36) und Gut Mönchhof (20) gründeten Sportbegeisterte Sportvereine, die heute allerdings nicht mehr existieren. Die Kirchhosbacher zum Beispiel spielten recht erfolgreich Fußball, der TuS Gut Möchhof stellte einige Jahre ein Handballteam, das zum großen Teil aus ausländischen Landarbeitern bestand. Ein weiteres Novum: Auch die Fußballer und Handballer der SG Großburschla spielten zwei Jahre lang im Kreis mit.
o Die ersten Vereins-Fusionen
1946 kam es auch schon zu ersten Vereins-Fusionen. Ein für diese Entwicklung entscheidender Tag war der 4. Oktober, als die Mitgliederversammlung des Tuspo Eschwege mit großer Mehrheit für einen Zusammenschluss mit dem gerade zugelassenen Turnverein Jahn stimmte. Der so entstandene Großverein gab sich den Namen Turn- und Sportgemeinde Eintracht Eschwege, unter dem ab Herbst 1946 alle Fußball- und Handballmannschaften, Leichtathleten und Boxer an den Start gingen. Ziel und Zweck dieser ersten Fusion war „die Vereinigung aller am sportlichen Lebens interessierten Kreise unserer Heimatstadt Eschwege ohne Rücksicht auf gesellschaftliche, konfessionelle und politische Bindungen zu einem Großverein“.
Länger, genau 22 Jahre, dauerte es, bis auch der TV 1861 und die TSG Jahn/Eintracht zusammen fanden. Nach langen, bereits 1967 begonnenen vorbereitenden Gesprächen war es dann am 25. Januar 1968 soweit: Der Eschweger Turn- und Sportverein 1848, der als größter Verein des Kreises heute über 1.000 Mitglieder unter seinem Dach vereint, wurde aus der Taufe gehoben.
o Sportbekleidung als Rarität
In diesen Nachkriegstagen fehlte es den Vereinen an allem. Ordentliche Sportbekleidung oder Sportgeräte waren Luxusartikel. Für die ersten Fußball- oder Handballschuhe nagelten die Spieler kurzerhand Lederstreifen unter normale Straßenschuhe. „Biete drei Sack Kartoffeln für einen Handball“, versuchte ein Verein in einer Kleinanzeige sein Glück. „Die Eschweger Handballabteilung benötigt dringend Sportbekleidung aller Art. Falls bei ehemaligen Sportlern noch überzählige Sportbekleidung vorhanden ist, wird gebeten, diese beim Hausmeister der Jahn-Turnhalle abzugeben‘“, lautete der Appell der Handballer am 23. Februar im Eschweger Mitteilungsblatt.
Für die Turn- und Kinderabteilung des im Juli zugelassenen Turnvereins 1946 Eschwege richtete der Freie Volkssportverband ein Gesuch an das Wirtschaftsamt Eschwege, Abt. Schuhe: „Die meisten Turnerinnen und Kinder haben keine Turnschuhe für die Turnhalle. Wir bitten, bei der nächsten Zuteilung einen größeren Posten Turnschuhe zur Verfügung stellen zu wollen“. Ob der TV Erfolg hatte, ist nicht bekannt. Not herrschte auch auf dem Lande, doch da hatten es die Vereine etwas leichter, mit essbaren Naturalien die gewünschte Sportbekleidung einzutauschen: „Suchen Trikots für unsere Jugendmannschaft, bieten Kartoffeln“, lautete die Anzeige eines kleinen ländlichen Vereins. Und er hatte Erfolg.
o Der Sportkreis Eschwege
Am 1. Juli 1946 wurde der Sport in Hessen neu organisiert. Aus den einzelnen Regionalverbänden – wie dem Freien Volkssportverband Kurhessen – entstand der „Landessportverband Groß-Hessen“ und aus dem Kreisverband Eschwege des Freien Volkssportverbandes wurde der „Sportkreis Eschwege“. So firmierte jedenfalls der Kreisvorstand erstmals in seinem Rundschreiben vom 4. November 1946, wo er seinen Vereinen auch weitere Regularien für die Zukunft mitteilte. So mussten die Eschweger Kreisvereine sich selbst als Mitglieder beim neuen Landessportverband Hessen anmelden, eine Aufnahmegebühr und Beiträge abführen, die sich nach Alter und Mitgliederzahl richteten. Für Jugendliche von 14-18 Jahren waren pro Kopf 0,05 R-Pfennig, für Mitglieder über 18 Jahre 0,10 R-Pfennig zu zahlen. In diesem Beitrag an den Verband war auch eine Versicherungsprämie enthalten. Damit war zunächst der organisatorische Aufbau des Sports abgeschlossen.
Ein historisches Dokument von 1946: Lt. Karl N. Steinhaus von der Eschweger Militärregierung teilt dem Freien Volkssportverband mit: „Das auserwählte Komitee ist zugelassen“.
Fritz Sandrock, 1. Vorsitzender
Heinrich Sauer, Geschäftsführer
Bildtexte (Galerie)
Foto 01 = Ein historisches Dokument von 1946: Lt. Karl N. Steinhaus von der Eschweger Militärregierung teilt dem Freien Volkssportverband mit: „Das auserwählte Komitee ist zugelassen“.
Foto 02 = Fritz Sandrock, 1. Vorsitzender
Foto 03 = Zeitungsmitteilung, dass sich im Kreis der Freie Volkssportverband gegründet hat.
Foto 04 = Heinrich Sauer, Geschäftsführer
Foto 05 = US-Captain Moore: Der Freie Sportclub Eschwege-West darf am 9. Februar 46 eine Gründungsversammlung abhalten.
Von Fritz Sandrock bis Wolfgang Schein
75 JAHRE SPORTKREIS WERRA-MEISSNER (2)
Fünf Vorsitzende und ihre Teams beeindruckten im Alt-Sportkreis Eschwege durch ihre Arbeit
Der Sportkreis Werra-Meißner feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Wir blicken in einer Kurz-Serie auf die Historie der Alt-Sportkreise Eschwege und Witzenhausen.
ESCHWEGE. Rückblick auf 75 Jahre Sportkreis Werra-Meißner, der sich 2008 aus den Sportkreisen Eschwege und Witzenhausen bildete. Auf die Entwicklung beider Sportkreise blicken wir in getrennten Beiträgen zurück. In den 62 Jahren seines Bestehens, von der Gründung in 1946 bis zur Fusion mit dem SK Witzenhausen 2008, wurde der Sportkreis Eschwege von fünf Vorsitzenden geführt, die in ihrer Amtszeit mit ihrer Arbeit dem Kreis ihren Stempel aufdrückten. Die fünf ehrenamtlichen Vorsitzenden konnten sich aber auch auf eine gute mitarbeitende Mannschaft verlassen, die mit gleicher Leidenschaft die ihnen übertragenen Aufgaben lösten, durch ihre Arbeit beeindruckten und den Kreis so weiterbrachten.
Die Vorsitzenden des Sportkreises Eschwege: 1946-1950 Fritz Sandrock (2. Vors. Konrad Herzog); 1950-1970 Wilhelm Mauer (2. Vors. Edmund Harthaus); 1973-1979 Dr. Werner Lipphardt (Stellv. Heinrich Döring); 1979-1989 Willi Michel (Stellv. Wolfgang Söder); 1989-2006 Wolfgang Schein (Stellv. Georg Blaschzok).
Mit 20 Jahren war Lehrer Wilhelm Mauer, der nach dem Krieg auch große Verdienste am Aufbau der Eschweger Leichtathletik hatte, am längsten in Amt, ehe ihn der Eschweger Zahnarzt und Rudersportler Dr. Werner Lipphardt ablöste. 10 Jahre im Amt der Finanzexperte und Skisportler Willi Mchel, genau wie Dr. Lipphardt zum Ehrenvorsitzenden ernannt und auch vom LSB Hessen mit hohen Ehrungen ausgezeichnet. 17 Jahre stand der Völkershäuser Wolfgang Schein, Pädagoge, Handballer und Kommunalpolitiker, bis zur Fusion an der Spitze des Sportkreises Eschwege. Der Landessportbund und die Kreisverwaltung ehrten die fünf Vorsitzenden für ihre Verdienste mit hohen Auszeichnungen.
o Engagierte Mitarbeiter
Unterstützt wurden die letzten drei Vorsitzenden durch die Stellvertreter Heinrich Döring, Wolfgang Söder und Georg Blaschzok. Blaschzok führte nach dem Ableben von Wolfgang Schein ab 2006 den SK Eschwege zwei Jahre kommissarisch. Ebenfalls viele Jahre im SK-Vorstand tätig die beiden Frauenwartinnen Ann Hartwigk und Margot Furchert, die Jugendwarte Werner Frank, Wolfgang Nungesser, Heinz Kisshauer und Wolfgang Söder, die Sportwarte Karl-Heinz Horstmann und Edmund Harthaus, die Kassenwarte Heinz Bachmann und Ernst Koch und die Sportabzeichenwarte Josef Görlinger und Gerd Seidlitz. Seidlitz ist auch heute noch im Sportkreis-Vorstand tätig. Der Landessportbund dankte allen diesen ehrenamtlichen Mitarbeitern mit zahlreichen Ehrungen.
Über vier Jahrzehnte, 41 Jahre, engagierte sich WR-Sportredakteur und Pressewart Siegfried Furchert im Sportkreis. Dr. Lipphardt holte Furchert schon 1973 in den Vorstand, der dann auch unter Lipphardts Nachfolgern Michel und Schein und nach dem Zusammenschluss noch bis 2014 mit zahlreichen Beiträgen dafür sorgte, dass die Arbeit der Sportkreise in Presse und Rundfunk im Kreis und Landessportbund im richtigen Licht erschien. Über ein Jahrzehnt arbeitete Siegfried Furchert im Sportbeirat des Kreises mit, war 53 Jahre 1. Vorsitzender des TTC Albungen. Eine Anerkennung für diese jahrzehntelange Arbeit: Die Sportplakette des Landes, die höchste sportliche Auszeichnung Hessens, die Siegfried Furchert 2010 in Wiesbaden verliehen wurde.
o Es ging ständig aufwärts
Die von den Vorsitzenden Wilhelm Mauer und Dr. Werner Lipphardt und ihren Helfern 1946 begonnene Aufbauarbeit trug reiche Früchte. Positiv für die Entwicklung des Sportkreises Eschwege machte sich ab 1972 nach dem Übergang der Schulträgerschaft auf den Landkreis Eschwege die kostenlose Benutzung von Schulturn- und Sporthallen für Training und Wettkämpfe durch die Vereine bemerkbar. Damit war den Vereinen schlagartig eine große Sorge genommen, und das hatte auch Auswirkungen auf die Mitgliederentwicklung.
Nackte Zahlen drücken aus, dass es im SK Eschwege in den folgenden Jahren ständig und beharrlich aufwärts ging.
Registrierte der Sportkreis 1970 noch 76 Vereine und 10636 Mitglieder, waren es bei Willi Michels Amtsantritt als Sportkreis-Vorsitzender 1973 schon 77 Clubs und 11729 Mitglieder. Im Jahr 1974 „profitierte“ der Sportkreis Eschwege insofern von der Gebietsreform, als elf Vereine aus dem Sontraer und Waldkappeler Raum hinzukamen, die bis dahin der Sportkreis Rotenburg betreute. Dadurch wuchs der SK Eschwege schlagartig auf 88 Vereine mit 12511 Mitgliedern.
Und in den nächsten Jahren ging es im Sportkreis Eschwege weiter steil bergan. 1975: 93 Vereine/13984 Mitglieder; 1977: 98 Vereine/15304 Mitglieder. 1978 dann der Durchbruch der „Schallmauer“: SK-Vorsitzender Willi Michel begrüßte als 100. Club des Sportkreises Eschwege den Eisenbahner-Sportverein Eschwege. 1981 betreute der Sportkreis Eschwege 111 Vereine/18446 Mitglieder, 1986 waren es bereits 128 Clubs mit 20181 Mitgliedern. Eine Entwicklung, die von den Verantwortlichen in Vereinen und Sportkreis viel Einsatz und Engagement verlangte, das ihnen die vielfältige und wirkungsvolle Unterstützung der politischen Gremien Land, Kreis und Gemeinden sehr erleichterte.
o Wechsel Michel-Schein
Ein Wechsel im Vorstand des Sportkreises Eschwege vollzog sich 1989, als der Völkershäuser Wolfgang Schein an die Stelle von Willi Michel trat. Der Sportkreis honorierte die Verdienste von Dr. Werner Lipphardt und Willi Michel mit der Ernennung zu Ehrenvorsitzenden, die Landesregierung zeichnete beide mit der Sportplakette des Landes aus. 1990 wuchs der Sportkreis Eschwege bereits auf 131 Vereine und 21181 Mitglieder, 1991 waren es 22000 Mitglieder in 136 Vereinen. Vereins-Neugründungen gab es in den Jahren danach im Sportkreis Eschwege nur noch wenige. Aber mit mehr und steigender Freizeit drängten die Menschen aller Schichten in die weiter wachsenden Sportvereine. Am 1. Januar 1997 war mit 24063 Männern, Frauen, Kindern und Jugendlichen in 135 Vereinen der bisherige Höchststand erreicht.
Eindrucksvolle Zahlen belegen die positive Entwicklung des Alt-Sportkreises Eschwege. In 25 Jahren bis zum Jahr 2000 wuchs die Zahl der Vereine von 73 auf 135, die der Mitglieder von 11729 sogar auf 24063. Und der Trend hielt auch im neuen Jahrhundert und nach der Fusion an. Eine neuere Statistik des Sportkreises Werra-Meißner: 215 Vereine und 35031 Mitglieder (Stand 2020). Besser lässt sich kaum belegen, dass die heimischen Sportvereine nichts an Attraktivität verloren haben, sie vielmehr eine ganz wichtige Funktion erfüllen und aus dem Leben der Bürger nicht mehr wegzudenken sind.
Foto 01:
Die drei Vorsitzenden, die den Sportkreis Eschwege in den Jahren von 1973 bis 2006 führten: Von links Willi Michel, Dr. Werner Lipphardt und Wolfgang Schein. Fotos: Archiv S. Furchert
Foto 02:
Der Sportkreis-Vorstand Eschwege des Jahres 1973: Dr. Werner Lipphardt (2. v. li.) wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Foto 03 (Galerie):
2006: Der letzte Vorstand des Sportkreises Eschwege mit dem Vorsitzenden Wolfgang Schein (untere Reihe, 2. v.re.). Zwei Jahre später fusionierten Eschwege und Witzenhausen zum Sportkreis Werra-Meißner.
Im Sportkreis Witzenhausen spielten Frauen früh eine Rolle
75 JAHRE SPORTKREIS WERRA-MEISSNER (3)
Wie sich ab 1946 aus dem Kreissportverband der Sportkreis Witzenhausen entwickelte
Der Sportkreis Werra-Meißner feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Wir blicken in einer Kurz-Serie auf die Historie, heute auf die Entwicklung des Alt-Sportkreises Witzenhausen zurück.
WERRA-MEISSNER. Nach der Kapitulation 1945 war der deutsche Sport total zum Erliegen gekommen. Der Alliierte Kontrollrat verfügte im Dezember 1945, dass allen vorher bestehenden sportlichen Organisationen jede Betätigung untersagt ist. Aber die Behörde lockerte diese Anordnung bald, gestattete auf lokaler Ebene die Gründung von Sportvereinen, wenn sie über die örtlichen Besatzungsbehörden der Alliierten beantragt wurden, die das letzte Wort hatten.
Wie im Nachbarkreis Eschwege gingen die am Vereinssport Interessierten Bewohner des Landkreises Witzenhausen daran, 1946 dem Vereinsleben wieder neues Leben einzuhauchen. Es sind aber nur wenige Unterlagen aus dieser Zeit vorhanden, die das Gründungsgeschehen festgehalten haben. Den Recherchen von Joachim Kraus, dem aktuellen Vorstandsmitglied des Sportkreises Werra-Meißner und bereits Vorsitzender im Alt-Sportkreis Witzenhausen (1986-1991), verdanken wir es, dass wir dennoch über die Gründerzeit informieren können. Denn Joachim Kraus fand Unterlagen des ehemaligen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Hans Riemann (1964-1982), der in einer Festrede über die Gründerjahre berichtete. Riemanns Ausführungen, eigene Unterlagen und einige des LSB Hessen nutzte Joachim Kraus für seine Beiträge in der vom Sportkreis kürzlich herausgegebenen Jubiläums-Chronik. Aber auch in diesem Beitrag verwendet der Verfasser Krauses Recherchen.
o Der 13. Januar 1946
Gründungsdatum des Kreissportverbandes Witzenhausen, wie er sich damals nannte, ist der 13. Januar 1946, als die Vereinsvertreter nicht nur einen Vorstand wählten, sondern auch eine Satzung verabschiedeten. Darin hieß es im Paragrafen 2: „Der Kreisverband fasst alle aktiven und passiven Sportler sämtlicher durch die Militärregierung genehmigter Sportarten im Kreis Witzenhausen zusammen. Er überwacht die geistige und körperliche Erziehung seiner Mitglieder im Geiste eines demokratischen Staates durch planmäßige Pflege aller im Kreis vorkommenden Sportarten“. Zum 1. Vorsitzenden und Fachwart Fußball wurde Hans Rothmeyer, zum Kassenwart und Schriftführer Karl-Heinz Drobe, zum Jugendwart Günter Neunes, zu Fachwarten Karl Friedrich Brand (Handball), Herbert Otto (Turnen, Leichtathletik) und Curt Loser (Tischtennis) gewählt. Aber erst zehn Monate später, am 14. November 1947, stimmte die örtliche Militärregierung der Gründung dieses Kreissportverbandes zu, der aber schon längst tätig geworden war.
Der erste Kreistag des Kreissportverbandes Witzenhausen fand am 25. Januar 1947 in Witzenhausen statt, wo sich der Kreissportverband Witzenhausen die neue Bezeichnung „Sportkreis Witzenhausen“ gab. Willi Wilhelm wurde neuer 1. Vorsitzender des Sportkreises, bis 1957. Aus diesem Jahrzehnt liegt bei den Unterlagen des Sportkreises lediglich das Protokoll des Kreistages vom 28. Februar 1953 vor. Aus dem Jahresbericht des damaligen Kreissportwartes war den Notizen Hans Riemanns nach folgendes zu entnehmen: „Schon immer war es das Bestreben des Kreisvorstandes, Verbindung herzustellen mit jenen Sportkameraden, die bedingt durch politische Verhältnisse von uns isoliert sind. Umso erfreulicher war die einmütige Ansicht des Kreissporttages 1952, eine Einladung unserer Sportkameraden aus Heiligenstadt anzunehmen und so zur Wiederanknüpfung alter Bande einen Beitrag zu leisten“.
In einigen Besprechungen zwischen Vertretern beider Kreise wurde eine Plattform gefunden, die die Austragung eines Kreisvergleichskampfes in den Sportarten Fußball, Handball, Turnen, Tischtennis und Leichtathletik ermöglichte. Die Ausfertigung von 110 Interzonenpässen sowie die gleiche Anzahl von Aufenthaltsgenehmigungen wurde beantragt. Leider erwies sich die Politik wieder einmal stärker als die völkerverbindende Idee der Sportbewegung. Plötzliche Verschärfungen im Grenzverkehr veranlassten den Sportkreis, den Kampf vier Tage vorher abzusagen, was für einige Unruhe und Proteste sorgte.
Ab 1957 setzte sich der neu gewählte Vorsitzende Heinz Nickell besonders erfolgreich für die Jugendarbeit im Sportkreis Witzenhausen ein. So trieben 1959 676 Kinder bis 14 Jahre, 733 Jugendliche bis 18 Jahre und 914 Personen zwischen 19 und 25 Jahren Sport in Vereinen des Kreises. Der Sport in den Kreisen entwickelte sich immer weiter. Die Vereine richteten eigene Sportfeste aus, besuchten aber auch Sportfeste in der Nachbarschaft. So 1958 ein Turnfest in Kassel, als auch Vereine des Sportkreises Witzenhausen starteten. Zeitzeuge Joachim Kraus erinnert sich, dass der TSV Velmeden mit seiner damals erfolgreichen Turnabteilung am Start war.
o 3681 Sportler im Sportkreis
Nach einem Pressebericht der HNA Witzenhausen vom November 2009 wurden 1959 im Kreis Witzenhausen 3681 Sportler aller Disziplinen gezählt. Damit war jeder 15. Einwohner des Kreises in einem Sportverein organisiert. SK-Vorsitzender Heinz Nickell verkündete diese Zahlen im Rahmen des Kreistages des Landessportbundes. Der Sportkreis zählte 40 Sportvereine. Die größten waren die TSG Bad Sooden-Allendorf mit 430 und der VfL Hessisch Lichtenau mit 281 Mitgliedern. 1960 konnte man auch von der Einrichtung einer Sportstätte auf dem Meißner lesen, für die sich besonders Landrat Brübach, Christian Hedderich als Vorsitzender des Meißnerbergfest-Ausschusses und Heinz Nickel einsetzten. Auf der Hausener Hute wurde eine Spielstätte mit 70x110 Meter Rasenfläche, Sprunggruben und Wurf- und Stoßanlagen errichtet, auf der dann regelmäßig das seit 1906 existierende Meißner-Bergturnfest stattfand. In 2006 feierte der Turngau Werra das 100. Meißner-Bergturnfest, das inzwischen nicht mehr ausgerichtet wird, auf eben diesem 1960 gebauten Platz auf der Hausener Hute.
Vom 60. Meißner-Bergturnfest im August 1957 wird berichtet. „Die volkstümlichen Übungen Laufen, Gehen, Springen, Werfen, Stoßen, Schleudern, Ziehen und Schieben gehören zum Urbesitz der Menschheit.“, so heißt es in Aufzeichnungen des TSV Velmeden. Einer von denen, die das Bergturnfest wieder zum Leben erweckten, war Christian Heddrich. Er erhielt dafür 1971 von Hans Riemann die Verdienstnadel. Mit dem Team des Sportkreises wurden 1964 noch einige Großveranstaltungen durchgeführt:
Im September 1964 die Einweihung des Meißner-Sportplatzes im Beisein von Staatsminister Heinrich Schneider und unter Beteiligung von rund 600 Jugendlichen, und im November 1964 ein Farblichtbildervortrag über die 18. Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokio des Sportjournalisten Dr. Paul Laven in der städtischen Turn- und Sporthalle in Witzenhausen, die mit rund 500 Besucher voll besetzt war.
o Anneliese Röders Verdienste
Auf dem Sportkreistag 1970 in Gertenbach wurde Anneliese Röder zur Frauenwartin gewählt, das die 1913 geborene Röder bis 1985 bekleidete. Sie setzte sich in den 15 Jahren sehr dafür ein, der Rolle der Frauen im Sport mehr Gewicht beizumessen und sie mehr in das sportliche Geschehen einzubinden. Ihr Motto war „ein Leben mit und für den Sport“, nach dem sie selbst über ein halbes Jahrhundert lebte. Neben dem Sportkreis war Anneliese Röder im Turngau Werra, in der Hessischen Sportjugend und in einigen Vereinen als Frauen-, Jugend- und Kinderturnwartin aktiv. Sie war ein Vorbild im Einsatz für ihre Mitmenschen, wofür sie vom Sportkreis und LSB Hessen vielfach geehrt wurde.
o Erste Kontakte ab 1972
Erste Kontakte, bei denen die Sportkreise Eschwege und Witzenhausen über eine Fusion diskutierten, gab es schon 1972, als beim Sportkreistag in Eschwege die beiden Vorsitzenden Willi Michel und Gast Hans Riemann darüber sprachen. 1974 dann die erste gemeinsame Sportlerehrung der Kreise im Jugenddorf Meißner. In einem Presseartikel von wird Landrat Eitel Oskar Höhne zitiert, in dem er betonte, diese gemeinsame Ehrung sei ein weiterer Schritt zur Angleichung des sportlichen Raumes an die politische Einheit.
Am 21. Juni 1980 wurde in Bad Sooden-Allendorf nach zweijähriger Bauzeit eine neue Sporthalle eingeweiht, in der Presse damals als „einzigartig in Hessen“ bezeichnet, weil sie direkt neben dem Sportinternat liegt und dank der LeichtathletikAnlagen das Ausüben des Sportes auch im Winter ermöglicht. Die Halle führte sofort zur Verbesserung der sportlichen Leistungen der Internatsschüler, wurde und wird aber bis heute auch von Breitensportlern genutzt. Das Sportinternat gibt es in der damals bestehenden Form nicht mehr, es ging in die Trägerschaft der Stadt Bad Sooden-Allendorf über. Die Leichtathletikhalle ist aber immer noch einzigartig in Nordhessen und wird von den Sportlern des SSC Bad Sooden-Allendorf genutzt, die immer wieder durch Bestleistungen und Titelgewinne glänzen.
o Hans Riemanns Abschied
Auf dem ordentlichen Sportkreistag 1982 in Bad Sooden-Allendorf wurde der Sportkreisvorsitzende Hans Riemann nach 18 Jahren Amtszeit verabschiedet. Der damalige Kreisbeigeordnete Theodor Leyhe über Hans Riemann: „Ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, immer fair in Worten und Taten, die Inkarnation des Sportes schlechthin.“ Hans Riemann wurde zum Abschluss mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.
Am 15. Mai 1982 übernahm Günther Ehrhardt, Vorsitzender des Kanuclubs Witzenhausen, bisheriger 2. Vorsitzender, Jugendwart und Mitglied des Sportbeirates der Kreises die Führung des Sportkreises Witzenhausen. Er konnte das Amt aber nur bis zum 22. Februar 1986 ausüben, da er, für seine Wegbegleiter vom Sportkreis unfassbar, viel zu plötzlich verstarb. Ehrhardt war bekannt für seinen großen persönlichen Einsatz. Er trat allerdings bei den Sportvereinen nicht immer als bequemer Mann in Erscheinung. Sein besonderer Verdienst war der Ausbau der Grenzlandrallye der Kanuten, die sogar internationale Beteiligung erfuhr. In der Presse wird Ehrhardt so beschrieben: „Kameradschaftlicher Geist, sportliche Fairness und eine Portion humorvoller Schlagfertigkeit“.
o Kraus jüngster Vorsitzender
Sein damaliger Stellvertreter Joachim Kraus übernahm dann zunächst kommissarisch die Führung. Ab dem 22. Juni 1986 wurde Joachim Kraus aus Velmeden dann offiziell jüngster Sportkreisvorsitzende im Landessportbund Hessen. Der Sportkreis Witzenhausen war im damaligen Zonenrandgebiet der nördlichste Kreis Hessens. Die Städte Witzenhausen, Großalmerode, Hessisch Lichtenau und Bad Sooden-Allendorf sowie die Gemeinde Neu Eichenberg hatten 1985 eine Gesamtbevölkerung von rund 48600 Personen.
Nach der Bestandserhebung vom 1.August 1986 zählte der Sportkreis Witzenhausen 101 Vereine mit 14716 Mitgliedern, also waren 30 Prozent der Bevölkerung in Sportvereinen organisiert. Im Sportkreis wurden 22 Sportarten angeboten und ausgeübt.
Schon in 1988 verkündete Joachim Kraus beim Sportkreistag, dass „es ein Überangebot an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung“ für Kinder und Jugendliche gibt. Er rief dazu auf, dass sich die Vereine diesen Veränderungen der Gesellschaftsstruktur anpassen müssten. Die Zusammenarbeit zwischen WerraMeißner-Kreis und Sportkreis war gut. So wurden bereits 45000 D-Mark des Landkreis-Haushaltes dem den Sport zur Verfügung gestellt. Auch das Sportstättenangebot im Sportkreis Witzenhausen war viel dichter geworden, erfreulich für den Breitensport auch auf dem Lande. Die Leistungen erfolgreicher Sportler, Mannschaften und ehrenamtlicher Mitarbeiter aus den Sportkreisen Eschwege und Witzenhausen wurden damals schon jährlich auf den Sportehrentagen durch den damaligen Landrat Eitel Oskar Höhne honoriert.
o Eine Frau hat das Sagen
1989 hatte Joachim Kraus einen Unfall, konnte lange Zeit nicht für den Sportkreis aktiv sein, seine Stellvertreterin Christa Franz vom TuS Quentel übernahm. 1991 tauschten die beiden ihre Aufgaben, nun hatte Christa Franz als erste Frau das Sagen, die sofort die Grenzöffnung nach Thüringen nutzte. So wurde noch 1989 eine Fahrt nach Eisenach organisiert, bei der die Jugendliche die Lutherstadt kennen lernten. Christa Franz berichtet immer wieder von der gemeinsamen Arbeit im Sportbeirat mit dem Sportkreis Eschwege. Auch in der Sportjugend wurde hier zusammengearbeitet, die Hallensportschauen wurden gemeinsam ausgerichtet, man unterstützte sich gegenseitig. Ein Höhepunkt in der Amtszeit von Christa Franz waren 1996 die 50-jährigen Jubiläumsveranstaltungen des Landessportbundes Hessen, der Sportkreise und auch mehrerer Fachverbände. Am 14. Juni wurde gemeinsam mit dem Sportkreis Eschwege das 50. Jubiläum der Sportkreise Eschwege und Witzenhausen in der Stadthalle Eschwege gefeiert.
Mit dem Hessentag 2006 endete die Amtszeit von Christa Franz, die viele Ehrungen entgegennahm, von einer sehr guten Zusammenarbeit im Vorstand sprach und das „wir sehr viel für den Sport erreicht haben“. Siegfried Finkhäuser übernahm 2006 den Vorsitz des Sportkreises. Dessen Ziel war der Zusammenschluss der Sportkreise Eschwege und Witzenhausen, für den er sich sofort einsetzte. Nach vielen Gesprächen war es zwei Jahre später so weit. Die Fusion der beiden Sportkreise 2008 im nächsten Beitrag.
Vorsitzende des SK Witzenhausen
1947-1957: Willi Wilhelm (Witzenhausen)
2. Vorsitzender: Gottlieb Traube (Großalmerode)
1957-1964: Heinz Nickell (Hess. Lichtenau)
Sportwart Johann Nicolin
1964-1982: Hans Riemann (Witzenhausen)
2. Vorsitzender: Otto Pfaffenbach
1962-1986: Günther Ehrhardt (Witzenhausen)
Stellvertr. Vorsitzende: Ingrid Hallepape
und Jürgen Markolf
1986-1991: Joachim Kraus (Velmeden)
Stellvertr. Vorsitzende: Christa Franz
und Fritz Morbitzer
1991-2006: Christa Franz (Quentel)
Stellvertr. Vorsitzende: Joachim Kraus
und Fritz Morbitzer
2006-2008: Siegfried Finkhäuser
Stellvertr. Vorsitzende: Joachim Kraus
und Manfred Herrmann
Galerie:
Foto 1: Hans Riemann (1964-1982)
Foto 2: Günther Ehrhardt (1982-1986)
Foto 3: Joachim Kraus (1986-1991)
Foto 4: Christa Franz (1991-2006)
Foto 5: Siegfried Finhäuser (2006-2008)
Weitere Fotos:
Foto 6: 1982: Hans Riemann wird vom Kreisbeigeordneten Theodor Leyhe verabschiedet.
Foto 7: 1990: Sitzung des SK-Vorstandes Witzenhausen mit Gästen aus dem Sportkreis Eschwege.
Foto 8: 1991: Christa Franz (4. v.li.), die erste Frau an der Spitze, und ihr Vorstand nach der Wahl.
Ein weiter Weg bis zum Sportkreis Werra-Meißner
75 JAHRE SPORTKREIS WERRA-MEISSNER (4)
Vor der Fusion 2008 erste Kontakte und Gespräche schon 1974 und 1996
ESCHWEGE/WITZENHAUSEN. Nach der Wiedergründung 1946 entwickelten sich die beiden Sportkreise Eschwege und Witzenhausen dank des ehrenamtlichen Einsatzes und der guten Arbeit der neu gewählten Vorstände sehr gut. Vereine und Verbände und auch das sportliche Niveau wuchsen in beiden Kreisen kontinuierlich, einige Sportlerinnen und Sportler in vielen Sportarten hielten sogar auf Landesebene mit.
Von einer Fusion der beiden Sportkreise war in den ersten Jahren nach der Gründung keine Rede. Mit dem Gedanken befassten sich die Gremien erst nach 1973, als durch die hessische Gebietsreform der politische Großkreis Werra-Meißner entstand. Da tauchte die Frage auf, ob aus Gründen der Vernunft nicht auch der Sport diesen Weg gehen, einen Sportgroßkreis Werra-Meißner bilden sollte.
o „Nicht übers Knie brechen“
Rund 35 Jahre gingen ins Land, ehe sich am 23. Februar 2008 aus den beiden Kreisen Eschwege und Witzenhausen der Sportkreis Werra-Meißner bildete. Bis zur Gründung war es allerdings ein sehr weiter Weg, den die Partner aus beiden Sportkreisen zurücklegen mussten. Der Gedanke einer Fusion existierte schon lange vorher. Leicht haben es sich 1973 die Führungsgremien der Sportkreise nicht gemacht, als die Gebietsreform den politischen Großkreis Werra-Meißner gebar. Nach eingehenden Beratungen in beiden Sportkreisen stand zwar kein resolutes „Nein“ zur Fusion im Raum, aber es setzte sich doch die Überzeugung durch, dass eine Entscheidung von so großer Tragweite nicht „über das Knie gebrochen“ werden dürfe, also von einer spontanen Zusammenlegung der beiden Sportkreise abzusehen sei. Weil, wie auch der damalige Landrat Eitel O. Höhne betonte, „so etwas Zeit braucht und die Sportkreise langsam zusammenwachsen sollten!“.
o Viele Argumente dagegen
Es gab einfach zu viele Argumente gegen einen Zusammenschluss, von den Vorständen und auf Fachverbandssitzungen eingehend und kontrovers diskutiert. Gegen den Zusammenschluss sprach auch, dass selbst der Landessportbund Hessen als Dachorganisation kein überzeugendes Konzept vorlegen konnte, wie die künftigen Sportgroßkreise arbeiten und die entstehenden Kosten bezahlt werden sollten.
Noch gravierender aber waren die Argumente, die im Sportkreis Eschwege die Diskussion bestimmten. Die Sportkreisvorsitzenden brachten die Argumente auf den Punkt. Sowohl Dr. Werner Lipphardt als auch der 1973 als Nachfolger gewählte Willi Michel fassten die Argumente zusammen: „Ein Sportgroßkreis, der dann aus rund 175 Vereinen mit fast 23000 Mitgliedern besteht, kann wegen erheblich steigender Anforderungen dann von ehrenamtlichen Mitarbeitern nicht mehr geführt werden. Was den Sport in unseren Kreisen groß gemacht hat, das ist aber die ehrenamtliche Tätigkeit. Schon deshalb sollten wir unsere Eigenständigkeit und Überschaubarkeit bewahren“.
Die großen Entfernungen in einem Großkreis und damit erheblich erschwerte Vereinsbetreuung („Der Sport wird anonym!“), vor allem aber ungelöste finanzielle Probleme bei dann hauptamtlichen Mitarbeitern, ließen die Sportkreise dann auch Abstand von einem Zusammenschluss nehmen. Die Sportkreistage und Fachverbände und auch spätere SK-Vorstände erklärten sich solidarisch und legten eine Fusion damit „auf Eis“. Auch der Landessportbund, der die Fusion empfahl, konnte den beiden Sportkreisen nicht mit Ratschlägen weiterhelfen.
o Zusammenarbeit begann
Das hieß aber nicht, dass die beiden Sportkreise weiter ihr eigenes Süppchen kochten. Im Gegenteil. Die Zusammenarbeit beider Kreisgremien wurde trotz aller Bedenken enger, viele Probleme wurden gelöst, die den Sport in beiden Kreisen betrafen. Beispiel Sportlerehrung. Lange zeichneten beide Sportkreise ihre erfolgreichsten Athleten an getrennten Ehrentagen aus. Im Oktober 1974 war nach einem Vorschlag der Sportkreise das Jugenddorf auf dem Meißner Schauplatz der ersten gemeinsamen Sportlerehrung. Mit so positivem Echo, dass bis heute der gemeinsame Sportehrentag des W-M-Kreises und des Sportkreises Bestand hat, ein Höhepunkt des Sportjahres.
Sehr bald bildete sich auch ein gemeinsamer Sportbeirat, paritätisch besetzt mit sachkundigen Bürgern beider Sportkreise. Dieses Gremium wirkt bis heute in beratender Funktion bei Entscheidungen des Kreisausschusses. Im Jahr 1996, als der Landessportbund und die beiden Sportkreise ihren 50. Geburtstag feierten, eine weitere Gemeinsamkeit: Zur Geburtstagsfeier trafen sich beide Sportkreise und ihre Vereine in der Stadthalle Eschwege, ein weiterer Schritt in Richtung Fusion.
o Die entscheidende Phase
Der Fusionsgedanke ist auch in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts nie eingeschlafen. Beim Sportkreistag Witzenhausen 2006 in Hessisch Lichtenau wurde Siegfried Finkhäuser, ehemaliger Kreisfußballwart, zum Vorsitzenden gewählt, der die Fusion der beiden Sportkreise als Ziel angab. Finkhäuser wurde gewählt, für ihn damit der Auftrag, die Fusion zum Sportkreis Werra-Meißner e.V. zu erreichen. In der ersten Sitzung des neuen Vorstandes wurde auch
Einigkeit darüber erzielt, mit dem Sportkreis Eschwege weiter die Fusion anzustreben. Mit Wolfgang Schein, dem Vorsitzenden des Sportkreises Eschwege, besprach Finkhäuser die Themen Fusion und Sportehrentag. In einer zweiten Sitzung standen erneut die Vor- und Nachteile eines Zusammenschlusses auf der Tagesordnung. Die Vorstandsmitglieder stellten einmütig fest, dass die Fusion zwar einige Nachteile, aber sehr viel mehr Vorteile bringt.
o Vorteile eine Fusion
Am 14. November 2006 verstarb Wolfgang Schein nach langer, schwerer Krankheit, Stellvertreter Georg Blaschzok und die weiteren Vorstandsmitglieder übernahmen die Rolle als Ansprech- und Verhandlungspartner für alle Fragen. Auch mussten die Aufgaben innerhalb des Eschweger Sportkreisvorstands neu geregelt werden. Der Fusion standen alle Eschweger Vorstandsmitglieder zu diesem Zeitpunkt noch etwas skeptisch gegenüber. Nicht, weil sie generell dagegen waren, sondern ihrer Meinung nach angesichts einer durch den LSB „verordneten Fusion“ noch zu viele, vor allem finanzielle Fragen, offen und nicht befriedigend beantwortet waren. Man wolle keine schnellen Entscheidungen treffen, die man später bereut. Trotzdem verschloss sich der Eschweger Vorstand nicht den Beratungen, die Anfang 2007 begannen, um für beide Sportkreise gute und akzeptable Lösungen zu finden.
Siegfried Finkhäuser legte in einem Artikel in „Sport in Hessen“ die Vorteile eines Zusammenschlusses dar, der auch organisatorische Vorteile habe. Aber auch die „Anerkennung, die „ein größerer Sportkreis auf Landesebene genießt“ war einer seiner Gründe für den Zusammenschluss zu werben. 33 Jahre nach der kommunalen Neugliederung sei es an der Zeit, auch die sportlichen Verbände und Organisationen zu reformieren.
o Schneller voran als gedacht
Am 25. April 2007 fand im Bürgerhaus Reichensachsen das erste Fusionsgespräch zur Bildung eines Sportkreises Werra-Meißner statt. In folgenden weiteren Gesprächen wurde Einigung über alle Themen erzielt, auch finanzieller Art. Ein ganz wichtiger Punkt: Die Partner beschlossen zur Unterstützung des Vorstandes die Einrichtung einer Geschäftsstelle, die den künftig steigenden Arbeitsaufwand besser bewältigt.
Und dann ging es viel schneller voran als gedacht. Am 20. Oktober 2007 außerordentliche Sportkreistage in Reichensachsen und Hundelshausen, wo in beiden Orten die alten Sportkreise aufgelöst, die Fusion mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Die Presse verbreitete die Schlagzeile „Weg frei für die Fusion“. Beide Sportkreise waren damit aufgelöst, die Vorstände nur noch kommissarisch im Amt. Deren Aufgabe war, den Gründungs-Sportkreistag am 23. Februar 2008 in Bad Sooden-Allendorf zu organisieren. 280 Einladungen mit dem Satzungsvorschlag mussten an die Vereine und Fachverbände der beiden „alten“ Sportkreise verschickt werden. Darin wurde fristgerecht zum Gründungs-Sportkreistag eingeladen, die Weichen in eine neue Sportkreis-Ära waren gestellt.
o Die Gründung
Die Delegierten aus 119 Vereinen und zahlreiche Ehrengäste aus Sport und Politik kamen zum Gründungs-Sportkreistag in den Kurhaus-Saal von Bad Sooden-Allendorf. Unter ihnen der LSB-Präsident Dr. Rolf Müller, der finanzielle Unterstützung versprach. Landrat Stefan Reuß bezeichnete die Fusion als „richtigen Weg, denn der neue Sportkreis wird nicht nur Gewicht haben, er wird Ansprüche stellen können“. Reuß kündigte Hilfe beim Aufbau der Servicestelle an. Einstimmig, mit 153 Ja-Stimmen, gaben die anwesenden Vereine und Verbände ihre Zustimmung zur Gründung des neuen Sportkreises Werra-Meißner. Auch die neue Satzung wurde angenommen und die schon am 1. März 2008 in Reichensachsen erfolgte Fusion der Sportkreisjugend zur Kenntnis genommen.
o Erste Hürden genommen
Auf die Mitglieder des neuen Sportkreisvorstandes wartete viel Arbeit. Am 13. März wurde der Sportkreis Werra-Meißner e.V. in das Vereinsregister beim Amtsgericht Eschwege eingetragen, vom Finanzamt Eschwege die Gemeinnützigkeit anerkannt. Die ersten Hürden waren damit genommen, man ging daran, die Servicestelle Sport in Räumen der Rhenanus-Schule von Bad Sooden-Allendorf einzurichten. Zur Besetzung der Servicestelle wurde aus 30 Bewerbungen Yvonne Jaquet-Steinfeld eingestellt, die Servicestelle am 10. Mai mit einem kleinen Festakt eröffnet. Damit war eine wichtige Vereinbarung zwischen den Alt-Sportkreisen Eschwege und Witzenhausen verwirklicht, der Sportkreis e.V. nahm seine Arbeit als Dienstleister für die Vereine offiziell auf.
2008 wurden bereits die ersten Veranstaltungen durchgeführt. Am Ende des Jahres zog der Sportkreisvorstand eine positive Bilanz. In der Werra-Rundschau wird der Sportkreisvorstand zitiert: „Die Entscheidung eines Zusammenschlusses war richtig und gut.“ Die Dankbarkeit des Vorstandes gegenüber den Behörden und Gremien wird erwähnt, die bei der Fusion von Anfang an behilflich waren und die Arbeit des Sportkreises anerkannten. Auch die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Landkreis wird erwähnt.
o Servicestelle eine große Hilfe
Am 24. April 2009 trafen sich die Vereine zum 1. Ordentlichen Sportkreistag im Bürgersaal in Wanfried, bestätigten einstimmig den Vorstand, der den Sportentwicklungsplan für die nächsten Jahre vorstellte. Der Sportkreistag 2012 in Großalmerode brachte einige Veränderungen im Vorstand, als einige Gründungsmitglieder nicht mehr kandidierten. In den folgenden Jahren wurde auch klar, dass auch die neue Servicestelle eine große Hilfe für den ehrenamtlichen Vorstand und alle Vereine ist.
Soweit der Rückblick auf die Gründungsphase des neuen Sportkreises Werra-Meißner. Über die weiteren Aktivitäten bis 2018, als mit Dr. Jörg Möller ein neuer Vorsitzender die Verantwortung übernahm, und die aktuelle Arbeit des Sportkreises können sich Vereine und Verbände mit der Jubiläumsschrift „75 Jahre Sport im Werra-Meißner-Kreis“ informieren, die in der Servicestelle zu bekommen ist.
2008: Der erste Vorstand des Sportkreises
Siegfried Finkhäuser (Hundelshausen): Sportkreisvorsitzender
Joachim Kraus (Velmeden): Stellvertreter, Vereinsförderung
Georg Blaschzok (Sontra): Stellvertreter, Ehrungen
Siegfried Furchert (Eschwege): Stellvertreter, Öffentlichkeitsarbeit
Jürgen Renner (Reichensachsen): Finanzreferent
Jörg Probstmeier (Hess. Lichtenau): Sportabzeichen
Gerd Mäder (Weißenborn): Bildungsbeauftragter
Margot Furchert (Eschwege): Breiten-, Freizeit-, Seniorensport
Manfred Herrmann (Großalmerode): Umweltbeauftragter
Sigrid Sprenger (Hess. Lichtenau): Gleichstellungsbeauftragte
Thomas Weise (Bad Sooden-Allendorf): Leistungssport
Foto 1:
Der erste Vorstand des 2008 entstandenen Sportkreises Werra-Meißner. Obere Reihe v.l.: Jörg Probstmeier, Gerd Mäder, Manfred Herrmann, Sigrid Sprenger, Margot Furchert und Jürgen Renner. Vorn v.l.: Georg Blaschzok, Siegfried Finkhäuser, Joachim Kraus, Siegfried Furchert. Auf dem Foto fehlt Thomas Weise. Fotos: Sportkreis
Foto 2:
Der Vorstand des Sportkreises Werra-Meißner im Jahr 2021. Von links: Edmund Pliefke, Horst Hartmann, Joachim Kraus, Tina Schott, Erik Hogreve, Laura Heckmann, Dr. Jörg Möller, Yvonne Jaquet-Steinfeld, Nicole Zimmermann, Gerd Seidlitz und Magdalena Weidner. Foto: Sportkreis
Foto 3:
Ihre Zustimmung zur Gründung des neuen Sportkreises gaben die Delegierten der Vereine mit ihrer Stimmkarte: Es war ein einstimmiges Ja. Unter den Ehrengästen auch Landrat Stefan Reuß.