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veröffentlicht am 26.04.2021

Nur begrenztes Zeitfenstern für Sportabzeichen

Sportabzeichen

Nur begrenztes Zeitfenstern für Sportabzeichen
Eschwege. Das Sportabzeichen ist die höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports. Seit 63 Jahren ist das Sportabzeichen ein Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland mit Ordenscharakter und seit nunmehr 111 Jahren wird das Sportabzeichen für besonders gute körperliche Fitness verliehen. „Das Sportabzeichen ist eine echte Institution, die den sportlichen Lebensstil fördern soll und für Verein als ein Instrument zur die Mitgliedergewinnung und -bindung dienen soll“, betonte der Vize-Sportkreisvorsitzende Joachim Kraus. Wir haben die Ergebnisse der Sportabzeichen aus dem Jahr 2020 in Zahlen zusammengefasst: 
 
1 Sportler absolvierte zum 45-mal das Sportabzeichen. „Die Ehrungen der ausstehenden zehn Mehrfachwiederholer aus dem Jahr 2020 und den sechs Mehrfachwiederholer aus dem Jahr 2019 werden wir sobald es die Corona-Krise zulässt, nachholen“, verspricht der Sportabzeichenbeauftragte Gerd Seidlitz, der eigentlich in diesen Tagen die Abzeichen mit dem goldenen Lorbeerkranz aushändigen wollte. 
 
37 Sportler legten beim TSG Bad Sooden-Allendorf das Sportabzeichen ab. 21 Männer, 16 Frauen. 36-mal (21 männlich, 15 weiblich) wurde die Prüfung beim TTV Jestädt abgelegt. Gefolgt von den Sportlern des Ski-Club Meißner denen 33 DOSB-Orden (14 männlich, 20 weiblich) aushändigt wurden.
  
57-mal wurde im Jahr 2019 noch das Sportabzeichen von Menschen mit Behinderung gemacht, während im letzten Jahr kein Abzeichen übergeben werden konnte. 2018 legten 49, 2017 53 und 2016 61 Menschen mit Handicap ein Sportabzeichen ab. „Gerade an diesem Bereich wollen wir zulegen“, sagt Seidlitz, der in diesem Jahr zum ersten Mal eine Fortbildung in diesem Bereich anbietet.
 
152 Schüler von der Rhenanus-Schule erfüllten die Kriterien. 75 Jungs und 77 Mädchen bestanden in Bad-Sooden Allendorf das Abzeichen. 88 Schüler waren es an der Kleeblattschule in Reichensachsen, 71 Schüler an der Südringgauschule in Herleshausen und 62 Schüler an der Gerhart-Hauptmann-Schule in Wanfried.
 
792-mal wurde das Deutsche Sportabzeichen im vergangenen Kalenderjahr im Werra-Meißner Kreis abgelegt. 242-mal in Vereinen und 545-mal in Schulen wurden die Voraussetzungen für den Orden erfüllt. „Das ist ein deutlicher Verlust im Verglich zum Vorjahr“, so Seidlitz, der aufgrund der Sportstättenschließungen im Jahr 2020 von begrenzenden Zeitfenstern für das Sportabzeichen sprach. Nach dem erneuten Teil-Lockdown ab 2. November 2020, von dem auch die Schwimmbäder betroffen sind, ist es möglich, dass der Nachweis der Schwimmfertigkeit oder auch die Schwimmdisziplin in den Gruppen Ausdauer und Schnelligkeit bis zum 30. Juni 2021 nachgeholt und auf der Prüfkarte für 2020 eingetragen wird. 
 
1320-mal wurde das Deutsche Sportabzeichen im Jahr 2019 im Werra-
Meißner Kreis abgelegt. 332-mal in Vereinen und 968-mal in Schulen wurden die
Voraussetzungen erfüllt. Im Jahr 213 wurde das Sportabzeichen 2440-mal abgelegt. 
 
 
 
 
„Nie langweilig“
Eschwege - Wir haben mit Gerd Seidlitz (63) aus Eschwege, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Sportkreis Werra-Meißner und Sportabzeichenprüfer, gesprochen.
 
Du hast schon 36-mal das Sportabzeichen gemacht. Wird das nicht irgendwann langweilig?
Seidlitz: Im Laufe der Jahre habe ich versucht alle Disziplinen ausprobiert und kennengelernt. Ich habe das Sportabzeichen in allen Bandbreiten abgelegt. So wurde es nie langweilig. In meinem Alter schwimme lieber die 400 Meter, als 3000 Meter zu laufen. Ich suche mir die Disziplinen aus, die am besten zu mir passe, um meinen Fitnesszustand zu überprüfen.
 
Du hast viele Sportler trainiert, was ist in der Vorbereitung auf die Prüfungen so wichtig?
Seidlitz: Das Sportabzeichen in Bronze kann jeder schaffen, viele sogar ohne Training. Für Silber und Gold empfehle ich mehrere Disziplinen auszuprobieren und dann für sich die besten Disziplinen in den vier Kategorien zu wählen.
 
Was sind die Probleme des Sportabzeichens?
Seidlitz: Viele, die lange kein Sport gemacht haben, kommen mit Angst zu den Sportabzeichen-Treffs, dass über sie gelacht wird. Dieser Gedanke ist unbegründet. Vielfach bietet das Sportabzeichen die Möglichkeit, dass Familien generationenübergreifend Sport miteinander machen können. Zu einem großen Teil machen Kinder und Menschen über 50 das Sportabzeichen. Die 20 bis 50-jährigen sind zu sehr mit ihren Sportarten beschäftigt oder gehen lieber ins Fitnessstudio.
 
Wie kann das Sportabzeichen attraktiver werden?
Seidlitz: Mannschaft können das Sportabzeichen in der trainingsfreien Zeit oder in der Vorbereitung nutzen, um ihre Fitness zu testen und sich abseits der Hallen oder Sportplätze dieses Kreises in den Disziplinen des Sportabzeichens duellieren. Ein Wettbewerb unter allen Fussball- und Handballmannschaft – das hätte was. Auch Firmen und Behörden können das Sportabzeichen in den Betriebssport integrieren. Für die Durchführung und die Beratung stehen wir Vereinen und Betrieben gern zur Verfügung.
 
 
Geschichte des Sportabzeichens
Vorbild war das Schwedische Sportabzeichen – die sogenannte Idrottsmärke. Carl Diem, ein deutscher Sportfunktionär und der Begründer des Sportabzeichens in Deutschland, hat im Jahr 1912 während der Olympischen Spiele in Stockholm den Vorreiter des Sportabzeichen kennengelernt. Im gleichen Jahr wurde bei der Hauptversammlung des Deutschen Reichsausschusses für Olympische Spiele das Sportabzeichen unter dem Namen Auszeichnung für vielfältige Leistung auf dem Gebiet der Leibesübungen eingeführt. Anfangs konnten nur deutsche Männer, die einem Sportverein angehörten, das Abzeichen erwerben. Seit 1921 haben auch Frauen die Möglichkeit. Das Deutsche Sportabzeichen wurde mit einem Ordenserlass vom 4. Juli 1958 durch Bundespräsident Theodor Heuss staatlich anerkannt und ein geschütztes Ehrenzeichen. Es darf grundsätzlich an staatlichen Uniformen in Deutschland getragen werden, in der Bundeswehr z. B. am Dienstanzug als Bandschnalle.
 
 
 
 
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