FSJ im Sportkreis

Marie Friederich verstärkt Sportkreis als FsJ‘lerin

Ein Orientierungsjahr nach dem Abitur kann ein Auslandsjahr oder ein Freiwilliges Soziales Jahr sein. Wer jedoch auch Sportlich aktiv in seiner Freizeit ist und sich auch für seine Zukunft einen Beruf mit Sport vorstellen kann, für den ist ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport eine gute Idee.
Mit einem FSJ im Sport kann man das Soziale, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit dem Sport verbinden, sodass es auch dem Freiwilligen in der Position als Sportler weiterbringt. Das Freiwillige Soziale Jahr im Sport in Bad Sooden-Allendorf im Schulsportclub BSA in Kooperation mit dem Sportkreis Werra-Meißner bietet zum einen die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Bereich der Leichtathletik und im Fußball und zum anderen die Verwaltungstechnische Arbeit durch den Sportkreis Werra-Meißner.

Auch Marie Friederich hat sich für ein Orientierungsjahr entschieden und ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport in Bad Sooden-Allendorf im Schulsportclub BSA in Kooperation mit dem Sportkreis Werra-Meißner welches durch die Stiftung „Ein Herz für die Region“ der VR Bank Mitte e.G. möglich gemacht wird.
Das FSJ bietet zum einen die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Bereich der Leichtathletik und im Fußball und zum anderen die Verwaltungstechnische Arbeit durch den Sportkreis Werra-Meißner. Im praktischen Teil des FSJ’s kann Marie nicht nur ihre Kenntnisse im Fußball erweitern, dem Bereich aus dem sie ursprünglich kommt, denn mit der Hilfe von erfahrenen Trainern wird ihr auch die Chance gegeben, den Leichtathletikbereich kennen zu lernen. Dadurch bekommt Marie nicht nur einen neuen Einblick in den Bereich und die verschiedenen Disziplinen, ihr wird auch die Möglichkeit geboten, ihr erlerntes Wissen während des Trainings der Gruppen anzuwenden.
Auf dem Bild zu sehen von links: Dr. Jörg Möller (Vorsitzender Sportkreis Werra-Meißner, SSC Bad Sooden-Allendorf), Thomas Weise (SSC Bad Sooden-Allendorf), Marie Friederich (FsJ’lerin), Siegfried Frühauf (SSC Bad Sooden-Allendorf), Uwe Linnenkohl (Vorstandsmitglied VR-Bank Mitte)























Text: Marie Friederich
Foto: Laura Heckmann

 
 
 
 

 

 
     

Mein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport

 
oder wie ich lernte, wie wichtig Einhörner für das Arbeitsklima sind
und dass die sportliche Förderung schon früh beginnen muss, um Vereine nachhaltig zu stärken
Im September 2017 begann ich mein Freiwilliges Soziales Jahr beim SSC Bad Sooden-Allendorf und dem Sportkreis Werra-Meißner. Gewisse Dinge konnte ich mir schon vorstellen: viel Sport, viele Kinder, viel Action. Doch wie viel mehr ich erlebt und gelernt hab, hätte ich vorher auf keinen Fall gedacht.

Neben dem Begleiten des Sportunterrichts für die Sportklassen 5-10, durfte ich auch bei den ganz Kleinen ab der 2.Klasse unterstützen. Durch diese große Altersspanne, wurde die Woche nicht nur abwechslungsreich, ich konnte auch viele Spiele und Übungen ausprobieren und herausfinden in welchem Leistungsniveau sie am besten funktionieren und welcher Altersgruppe sie am ehesten gefallen. Besser kann die praktische Umsetzung eigentlich gar nicht ablaufen.

Zusätzlich zu dem normalen Trainingsgeschehen planten wir in meiner Zeit auch ein Trainingslager des E-Kaders in Bad Blankenburg. In Kooperation mit einem Verein aus Niedersachsen absolvierten wir 6 Tage lang auf unsere Athleten abgestimmte Trainingseinheiten. Am Ende dieser Zeit hatten wir nicht nur die Leistungsniveaus erhöht sondern auch neue Bekanntschaften gemacht und beschlossen, dass wir das nächstes Jahr auf jeden Fall wieder machen wollen.

In meinem zweiten Einsatzbereich, dem Büro des Sportkreises Werra-Meißner, beschäftigte ich mich mehr mit der Arbeit hinter den Kulissen des Sports. Ich bearbeitete Sportabzeichen, tütete Urkunden und Abzeichen ein und vervollständigte Statistiken. Außerdem bereiteten wir Veranstaltungen vor (Werra-Meißner Tag, Sportkreistag) und nach und verfassten zu den Projekten Texte, damit unsere Homepage immer auf dem Laufenden war. Die Bedeutung von Einhörnern für ein positives Arbeitsklima war da eher ein Bonus, der mir mit auf den Weg gegeben wurde.

Zusammenfassend kann man sagen, dass ein Freiwilliges Soziales Jahr dem Freiwilligen viel mehr beibringt, als man sich vorher vorstellen kann. Und neben vielen Dingen, die man lernen kann, trifft man viele Menschen, die eine ähnliche Einstellung zum Sport haben und durch diese Bekanntschaften wird das Jahr auch viel unterhaltsamer
 

 

Finnja Coldewe

02.02.1998
Langsprinterin

FSJ seit 2017
Nachdem meine Vorgängerin Chiara Seminerio als Erste die neu eingerichtete FSJ Stelle des SSC Bad Sooden-Allendorf (in Kooperation mit dem Sportkreis Werra Meißner und der VR-Bank) übernahm und mir von ihrem Aufgabenfeld berichtete, war ich begeistert. Die Möglichkeit zwischen dem Lernen für die Schule und dem Lernen für das Studium viele Praxiserfahrungen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, vor allem im Bezug auf die sportliche Erziehung, zu sammeln, sprach mich an.

Als ich vor fast 8 Jahren nach Bad Sooden-Allendorf zog, wurde ich sofort Teil des Schulsportclubs und der Sport wurde ein fester Bestandteil meines Alltags. Mit dem immer näher rückendem Abitur wurde der Platz, den der Sport einnahm, kleiner, aber das FSJ gibt mir jetzt die Möglichkeit, nach meinem bestandenen Abitur, wieder zum Sport zu finden und das ganze Konzept aus der Trainerperspektive kennenzulernen. Außerdem kann ich durch meine Mithilfe im Büro des Sportkreises Werra-Meißner auch mal den Blick hinter die Kulissen werfen und den Teil des Sportes erleben, der sich nicht auf den Sportplätzen der Region abspielt.

Ich hoffe jedoch nicht nur andere Blickwinkel zu entdecken, sondern auch selbstsicherer zu werden und an Selbstständigkeit und Eigeninitiative dazu zu gewinnen. Durch die Stelle, die auch durch die Initiative „Mit HERZ für die Region“ der VR-Bank Werra-Meißner unterstützt wird, bietet sich mir nebenbei die Möglichkeit einer erleichterten Aufnahme an einer Universität, da mir das Jahr im Verein als Wartesemester angerechnet wird und das monatliche Taschengeld als finanzielle Grundlage für die Zukunft gespart werden kann.

Auf das kommende Jahr freue ich mich persönlich sehr, da ich mit Leuten zusammenarbeiten kann, die ich nun seit fast 8 Jahren kenne und ich mich somit auch noch nicht von ihnen trennen muss. Außerdem bin ich gespannt auf meine Aufgaben und Herausforderungen und hoffe mein Wissen und meine Leidenschaft für den Sport an die Kinder und Jugendlichen weitergeben zu können.
 
 


Staffelstabübergabe im FSJ

Nach einem erfolgreichen Jahr als FSJ-lerin in Bad Sooden-Allendorf gibt Chiara Seminerio den Staffelstab an ihre Nachfolgerin Finnja Coldewe weiter. Die Kooperation des Sportkreises Werra-Meißner, der Stiftung „Mit HERZ für die Region“ der VR Bank Werra-Meißner und des örtlichen Sportvereins, dem SSC Bad Sooden-Allendorf, welche letztes Jahr ihr Debut feierte, stellte sich als eine Möglichkeit für alle Kooperationspartner dar, den Sport in der Region zu fördern und zu unterstützen. Nun geht das Projekt in die zweite Runde.
Sport findet nicht ausschließlich auf Sportplätzen statt, sondern auch im Büro und ohne diese Arbeit wäre vieles nicht machbar. Genau diese Erkenntnis nimmt Chiara Seminerio aus ihrem FSJ im SSC mit. Natürlich nicht nur diese Erkenntnis, denn die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im sportlichen Bereich verändert einen in vielerlei Hinsicht. Auch die 25 verpflichtenden Bildungstage im Rahmen dieses Freiwilligendienstes helfen bei einem besseren Verständnis des Sports und ermöglichen den Teilnehmern die Absolvierung eines Trainerscheins. Bei Chiara war das nicht mehr nötig, denn sie machte ihren Trainerschein schon vor ein paar Jahren.

Für ihre Nachfolgerin hingegen, stellt diese Möglichkeit des Trainerscheins eine gute Chance dar. „Den Schein im Zuge der Bildungstage zu machen ist für mich die optimale Lösung, da ein Trainerschein viel Zeit in Anspruch nimmt, aber sehr wichtig ist, vor allem, weil ich dann die Möglichkeit habe als ehrenamtliche Mitarbeiterin Vereine zu unterstützen“, sagt sie. Sie freue sich auf das kommende Jahr und erhoffe sich eine Abwechslung vom Schulalltag, denn sie absolvierte dieses Jahr ihr Abitur an der Rhenanus-Schule und „möchte eine kleine Pause zwischen Lernen für die Schule und Lernen für die Uni“.

Die Option eines FSJ im Sport befürworten auch die drei Kooperationspartner. Siegfried Frühauf, vom SSC, sieht in einem solchen Jahr eine Chance für das Ehrenamt, denn das FSJ liefere Nachwuchs für den Verein indem es junge Erwachsene in das Vereinsleben einarbeite und so die Möglichkeit schaffe die FSJ-ler nach dem Jahr auch für den Verein zu erhalten. Auch Uwe Linnekohl, Vertreter der VR-Bank, ist der Meinung, dass ein solches Projekt notwendig und sei und es auch die Zusammenarbeit von verschiedenen Partnern erleichtere. Dem stimmt auch Siegfried Finkhäuser zu und ergänzt, dass das Amt eines FSJ-lers auch eine Vereinigung von Breiten- und Leistungssport in einer Person darstelle, da die Freiwilligen sowohl in Talentaufbaugruppen ab der 2.Klasse mitarbeiteten als auch im Training der Leistungsgruppen im Verein.
Worin sich ebenfalls alle Beteiligten einig sind, ist, dass das letzte Jahr sehr gut lief und das mache Hoffnung und Freude im Hinblick auf kommende Jahre, denn das FSJ soll in Bad Sooden-Allendorf festen Einzug erhalten und einen weiteren Schritt in diese Richtung ist nun mit der neuen Besetzung der Stelle getan. “Vor allem möchte ich meine Begeisterung für den Sport an Nachwuchssportler weitergeben können”, schließt Finnja Coldewe.
 

 

Chiara Seminerio

14.04.1996 in Mainz
Siebenkämpferin

FSJ in 2016


 


 


Siegfried Frühauf
mit Chiara


Mit 17 Jahren bin ich nach Bad Sooden-Allendorf gezogen und meine Zeit auf dem Sportinternat hat angefangen. Diese Art des Wohnens und des Lernens hat mir die Möglichkeit gegeben mein Abitur zu machen und dabei meinen Sport, die Leichtathletik, nicht vernachlässigen zu müssen. Nach 3 Jahren Oberstufe an der Rhenanus-Schule habe ich mich mit dem Gedanken schwer getan schon wieder aus BSA weg gehen zu müssen und habe mit meinem Trainer und dem Oberstufenleiter der Schule eine Lösung gesucht das Jahr bis zum Studium sinnvoll zu überbrücken. Da schon länger der Wunsch der Schule und des Vereins bestand, das Freiwillige Soziale Jahr im Sport wieder nach BSA zu holen, wollten wir das gemeinsam verwirklichen und haben das Projekt in Angriff genommen. Der Verein allein hätte die schlussendlich erfolgreiche Umsetzung aber nicht alleine geschafft, weshalb der Sportkreises Werra-Meißner e.V.  und die Stiftung der VR-Bank Werra-Meißner „Mit Herz für die Region“ das ganze Vorhaben tatkräftig unterstützte und damit den Weg für mein FSJ frei machte.
 
Am 1.September 2016 startete für mich das Abenteuer Freiwilligendienst im Sport und meine Motivation und meine Vorfreude auf das, was mich erwarten würde, waren kaum noch zu übertreffen. Außerdem freute ich mich auf die einjährige Herausforderung des Lehrerdaseins. Das FSJ eröffnete mir zudem die Möglichkeit herauszufinden, welcher Beruf später für mich in Frage kommen könnte oder eben auch nicht.
 
Während meiner Seminare, welche von der Sportjugend Hessen organisiert wurden, konnte ich schnell eine Richtung im Sport finden, die mich begeisterte und welche ich weiterverfolgen wollte. Durch meinen Dienst als Trainer in meinem Heimatverein, welcher auch die Arbeit mit Sportlern im Kraftraum beinhaltete, und meinen Spaß am Training mit Jugendlichen und der damit verbundenen Unterstützung beim Erreichen ihrer sportlichen Ziele und Träume, war also am Ende dieses Jahres für mich klar, dass ich in die Fitnessbranche gehen möchte. Meine Trainerscheine geben mir außerdem die Möglichkeit nebenbei in einem Verein ein Ehrenamt auszuführen und durch das FSJ habe ich gelernt, dass ehrenamtliche Mitarbeiter eine wichtige Stütze für einen Verein bilden. Durch meine Büroarbeiten und die Bearbeitung der Sportabzeichen habe ich einen guten Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen des Sports bekommen, welche oftmals vergessen wird, wenn man nur auf dem Sportplatz steht, aber keinesfalls vernachlässigt werden kann.
 
Zusammenfassend kann ich aus meinem FSJ viele Dinge mitnehmen, vor allem eine verstärkte Selbstständigkeit und auch das Wissen, dass man in den Unterrichtsstunden zwar viel vorher planen kann, Flexibilität und Abwechslungsreichtum jedoch ein wichtigerer Baustein im sportlichen Alltag sind. Dadurch, dass ich meine Kollegen im Verein schon kannte und auch mi den Abläufen vertraut war, hat mir das FSJ die Möglichkeit gegeben selbstständig zu arbeiten und die Kinder und Jugendlichen an die Leichtathletik heranzuführen bzw. mit ihnen an der Erreichung ihrer Ziele zu arbeiten.
 
Die Möglichkeit nach dem Abitur nicht ohne geregelten Tagesablauf zuhause rumzusitzen kam für mich nie in Frage und das FSJ hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Einen Freiwilligendienst im Sport kann ich jedem empfehlen, der direkt nach dem Abitur noch Bedenkzeit in Bezug auf seinen zukünftigen Weg benötigt oder sich einfach an Sport und den damit verbundenen Aufgaben interessiert. Nach dem Jahr kann man durch die entstandenen Wartesemester mit einer erleichterten Aufnahme an Universitäten rechnen und hat trotz seiner Pause vom Lernen keine Lücke im Lebenslauf.
 
 
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